Adios Depo

Aus einer 1-0 Führung wird nach zwei unglücklichen Pfiffen und vielen Diskussionen am Schluss ein . Die Saison ist vorbei.

Zwei entscheidende Momentaufnahmen aus der zweiten Halbzeit: Zweimal steigt unser Abwehrturm Vögi in bewährt körperbetonter, aber fairer Weise in einen Zweikampf. Die Traktor-Spieler prallen an unserem Vögi ab und auf den Boden, sozusagen. Einmal an der Seitenlinie. Und kurz darauf im Strafraum. Zweimal pfeift der Schiri. Aus unserer Sicht zweimal unnötig, jedenfalls resultieren aus dem fälligen Freistoss und Elfmeter zwei Treffer. Statt weiter 1-0 steht es 1-2, das viel beschworene Momentum hat die Seiten gewechselt. Aber in aller Fairness, man muss Traktor zugute halten, dass sie in Halbzeit zwei einfach besser waren. Depo spielte eine wirklich gute erste Halbzeit, mit den drei Gästen Miki, Gregi und Simon hatten wir 14 Spieler beisammen und mit Dimitri den gefühlt zehnten Goalie der Saison. (Danke Tom, Simon, Yann, Luca, Flo, Vögi, Dimitri und allen anderen, die sich diese Saison mangels Torhüter in den Kasten gestellt haben! Chapeau!)

Gleich der erste vernünftige Depo-Angriff endet mit der 1-0 Führung, Gregi setzt sich im Mittelfeld schön durch, passt klug in die Gasse auf den Schreibenden, der Verteidiger spitzelt im letzten Moment den Ball weg, in den Lauf von Benno, der überlegt zum 1-0 einschiebt. Hinten hält die Abwehr mit den Routiniers Fisch, Vögi, Schums und Pascal dicht, vorne verpasst Kopfballungeheuer Benno nach einer Massflanke von Miki das 2-0. Wunderbare Aktion, tolle Parade vom Traktor-Keeper. Es bleibt beim 1-0 zur Pause. In Halbzeit zwei konnten wir dann nicht mehr an unsere Leistung anknüpfen. Traktor schnürte uns ein, wir konnten uns kaum einmal mehr befreien, die Kräfte liessen nach. Sie dominierten uns nun regelrecht. Nach einer Stunde dann der bereits erwähnte Doppelschlag. Auch wenn wir nicht gerade zu einem Sturmlauf ansetzten, so kamen wir doch noch zu zwei, drei guten Gelegenheiten, doch der Gegner blieb eigentlich spielbestimmend und nutzte die sich bietenden Räume zum vorentscheidenden 1-3. Dann plötzlich Penalty für uns. Kommt es jetzt doch noch zur spannenden Schlussphase, nimmt hier ein Cupdrama seinen Lauf? Anlauf Miki, Schuss Miki, der Querbalken verhindert das 2-3. Noch mehr Pech! Ganz zum Schluss kassieren wir noch einen Kontertreffer zum finalen, doch recht harten Score von 1-4. Schade, schade, dennoch meine ich, dass es über weite Strecken ein würdiger Saisonabschluss war.
Es war wie immer eine Saison mit Aufs und Abs, typisch Depo halt. Mit sehr guten und weniger guten Spielen, und ausser dem unsäglichen 0-8 hat’s auch heuer wieder richtig Spass gemacht mit euch zu tschutten. Auf eine gute Hallensaison und auf nächstes Jahr, dann hoffentlich mit Beni im Tor und einem besseren Depo/Gästeverhältnis.

Zu guter Letzt noch ein Dankeschön noch an unser letztes Schiritrio der Saison Miki, Gregi und Pascal.

Rico Steinemann

Die Saison ist noch nicht zu Ende!

Ein entfesseltes Deportivo schlägt Morgenstern 5-1

Als du Sonntag früh in die hellblaue Depo-Hose steigst und die Bösen in Burgdorf gerade zum fünften Gang greifen, denkst du, das ist das letzte Mal heuer und – wer weiss in deinem Alter – auch das letzte Mal überhaupt. Zehn Spieler sind angemeldet, ein Goalie fehlt, letzten Sonntag ging dein Team 0:8 unter. Ein letztes Saisonspiel, bringen wirs hinter uns.

Kurz vor zehn Uhr haben sich erst vier Deportivos auf Platz elf eingefunden, einer noch in Alltagsklamotten, zwei schnüren noch die Schuhe, während gegen fünfzehn Morgensterne, offensichtlich hellwach und motiviert, am Einspielen sind. Einer der «Warum tue ich mir das an?»-Augenblicke. Das wird bitter – falls das Spiel überhaupt angepfiffen wird.

Es wird. Und weil Captain Miro auf Platz 7, wohin er sie fälschlicherweise beordert hatte, noch Spieler auftreiben konnte, sind wir plötzlich gar zu zwölft. «Elf Depos sollt ihr sein!», hatte er gefordert, zwölf waschechte Depos sind gekommen. Dazu gesellt sich als Gast kurz nach Spielbeginn Florians Kollege Simon – und als aus dem tiefen Thurgau auch noch Romeo angereist kommt, bereit für seinen ersten Saisoneinsatz, keimt so etwas wie Hoffnung auf, dieses Team könnte doch noch nicht am Boden liegen. Aber bleiben wir realistisch: Yann ist auf der Reise nach Apulien, die Teamstützen Vögi und Oklé weilen zur Vermählung von Kamerad Jenni im Engadin, Tihi bleibt fern, weil er sich irgendwann zwischen Mitternacht und Morgengrauen, wie auch immer, «eine Zerrung geholt hat».

Und Morgenstern geht plangemäss in Führung; Aushilfsgoalie Flo Keller ist machtlos. Wars das? Gibts eine erneute Demütigung? Nein. Miki gleicht mit einem Hammerschuss aus, Depo kämpft, Depo rackert, Depo hat sich noch nicht aufgegeben. Hinten stehen Schumms, Fisch, ein über sich hinauswachsender Reto und Pascal wie ein Mann, vorn wirbeln Rico, Simon, Gregi, Benno und Miki. Da ist es wieder: das Depo-Herz. Es pocht. Romeo fügt sich ein, als wäre er nie weggewesen. Dann gelingt dir nahe der Mittellinie die Balleroberung, du spitzelst den Ball nach vorn, wo Rico aufs Lässigste zuerst den letzten Verteidiger und dann den Torwart umkurvt und zum 2-1 einschiebt. Träumst du?

«Vielleicht», sagt der überraschte Captain in der Pause, «können wir die sogar schlagen?» Wir können. Depo übersteht nach dem Wechsel eine trotzige Druckphase des Gegners, beginnt das Spiel rasch wieder zu dominieren, drückt unablässig und zwingt Morgenstern – das sich nicht etwa aufgibt, sondern bis zuletzt aufbäumt – mit souveränem Kurzpassspiel in die Knie. Unsere gefühlt beste Saisonleistung! Diszipliniert, engagiert, leidenchaftlich. Gregi und Gast Simon erhöhen auf 4-1, zuletzt darf sich gar der aufgerückte Reto als Torschütze einschreiben, derweil Simon Sigg, unser Goalie nach der Pause, ungeschlagen bleibt. Hey, wir haben Morgenstern 5-1 bezwungen, die Sonne scheint, das Leben ist schön – Märchen werden wahr.

Bis nächsten Sonntag, wenn es wieder heisst: Elf Depos müsst ihr sein! Und auf dem Heimweg denkst du: Dieses Team macht mächtig Lust, noch eine Saison anzuhängen.

Bänz Friedli

Ohne Chance

Kurzer Rückblick aufs Cup-Out am Weekend. Wir haben 0-8 auf die Kappe bekommen. Sagt wohl alles. Der Gegner war ganz einfach schneller, fitter, besser als wir, von hinten bis vorne. Dazu kam, dass wir nach dem kurzfristigen Ausfall von Coach Yann gerade noch 7 (!!! Ausgeschrieben SIEBEN) Originaldepos aufbieten konnten. Die restlichen Spieler waren willige Gäste. Einzig positive Notiz: nach dem krassen 0-6 in Durchgang eins, haben wir uns wenigstens noch reingehängt und das Stängeli abgewendet. Aber es hat echt schon mehr Spass gemacht und wirft doch die Frage auf: Depo, wo bist du? Wenn wir auf einmal mehr Gäste als eigene Spieler haben, dann stimmt’s irgendwo nicht mehr, oder?

Vamos Depo! Joder!

Rico Steinemann

Depo unterliegt trotz grossem Kämpferherz – again

Dieses Mal: Keine Spielszene, keine Namen, keine Missgeschicke und Meisterstücke. In diesem Rapport soll nur die Rede sein von zehneinhalb Kriegern (ein Fachkraft musste in der Pause zum Familienfest).

Diese Heroen standen morgens um zehn auf dem Platz und hielten die Knochen für unser Depo hin, dehnten bereits vor dem Anpfiff gezerrte Bänder, lüfteten dröhnende Köpfe, brachten schwere Glieder langsam in Bewegung. Nun, es war zuweilen ganz gefällig, das Depospiel, der ganz sicher schlagbare Gegner liess die Räume offen, da wäre was drin gelegen. Aber: die dünne Spielerdecke franste, je länger der Kick dauerte, zunehmend aus. Einfache Pässe kamen nicht mehr, der Atem wurde flacher, die Köpfe röter. Und trotzdem: Depo fiel nicht auseinander, kämpfte tapfer bis zum Schluss. Ich glaube, das Endresultat lautete 0:4. Platz 12 bedeutet das in der Meisterschaft. Genau in der Mitte. Wir waren zehneinhalb Krieger. Für den Cup brauchten wir wieder mehr davon.

Yann Cherix

Depo unterliegt trotz grossem Kämpferherz

Gegen ein gutes, aber keineswegs übermächtiges Aurora gab es heute ein 1-3. Doch Depo spielte mit viel Herz, noch mehr Moral und hätte sich mindestens ein Unentschieden verdient.

Zahlreich waren sie heute, die Abwesenden, sei es durch Verletzungen oder nächtliche Eskapaden. So hatten wir mit Gast Peter, Stammgast Gregi und Comeback-Tihi gerade mal 14 Depos auf dem Platz. Luca „die Katze“ Sigg als designierter Keeper fehlte, also hütete Michi „der Grizzly“ Vögi unseren Kasten. Und machte seine Sache sehr gut. An keinem Treffer traf ihn die Schuld, einmal faustete er in extremis und in Tyson-manier den Ball knapp am eigenen Tor vorbei, ein ander Mal klärte im Eins-gegen-eins mit dem Fuss als hätte er sein Leben lang zwischen den Pfosten gestanden. Und als der Aurora-Stürmer einen (eher fragwürdigen) Penalty übers Tor drosch, da wussten wir: Das kann nur die beängstigende Präsenz unseres Goalies gewesen sein…

Doch von vorne. Routinier Schums und Tom „Zweikämpfe verliere ich aus Prinzip nie“-Lüthi bildeten unser Abwehrzentrum, in der Mitte hielt mit Roger Okle ein weiterer Routinier die Fäden zusammen, stopfte Löcher, grätschte, kämpfte, dirigierte und spielte als gäbe es kein Morgen. Hat der sich aus dem Medizinkasten bei Dr. Fuentes bedient, musste man sich fragen, so wie der heute gelaufen ist. Nach abtastenden ersten 10 Minuten, führte der erste schnelle Aurora Angriff zum 0-1. Es wurde rasch klar, dieser Gegner war gut, ein Brecher im Sturmzentrum, schnelle Beine im Mittelfeld, sie spielten einfach und effizient. Doch Depo hielt mit, wir fanden nach und nach besser ins Spiel, Gregi lancierte Serge, der scheiterte alleine am herausstürmenden Keeper. Kurz darauf, Rene legt sich den Ball ausserhalb des Strafraums auf seinen starken linken Fuss. Sein Schuss streift die Latte. Pech. Wiedermal. 0-1 zur Pause. Wir waren dran. Und versuchten in Halbzeit 2 alles. Tihi flankte, Gregi köpfte, knapp vorbei, Freistoss Depo, Rene’s Schuss streift wieder knapp übers Tor. Trotz zunehmender Müdigkeit blieb Aurora jedoch stets gefährlich, die schnell vorgetragenen Konter verlangten unserer Abwehr alles ab. Das ging ein ums andere Mal gut, aber halt doch nicht jedes Mal. Nach zwei weiteren Kontern entwischte der schnelle 9er, es stand 0-3. Rennen wir nun in die Kanterniederlage? Mitnichten. Wir spielten weiter mutig nach vorne, Bennos herrlicher Sololauf wird erst vom Keeper gestoppt, kurz darauf findet Rene mit einem Traumpass die Lücke und den stürmenden Gabriel, der schiebt eiskalt ins lange Eck. 1-3. Noch 15 Minuten. Wir drücken weiter, Oklés Schuss von der Strafraumgrenze geht knapp vorbei, Bennos gefühlvoller Schlenzer nur knapp drüber. Serge scheitert nach Massflanke von Oklé mit seinem Kopfball. Wir wollten das verdammte Glück auf unsere Seite zwingen, aber es klappte zum Schluss doch nicht ganz. Schade Jungs! Dennoch, grosse kämpferische Leistung, nie den Kopf hängen lassen, nie aufgegeben, wir können stolz sein. Statt um Rang 9 geht’s nächste Woche um Rang 11 und 12 und einen würdigen Meisterschaftsabschluss.

Eine Standing Ovation an dieser Stelle noch an unser frühmorgendliches Schiritrio Rene, Serge und Bänz!! Gracias Señores!

Rico Steinemann

Depo meldet sich zurück

Nach zuletzt 2 Niederlagen in Folge gab Depo heute die richtige Antwort, ein souveränes und letztlich ungefährdetes 3-0 gegen Sputnik.

Nach der unmenschlichen Hitzeschlacht letzten Sonntag, folgte die unmenschliche Anstosszeit heute morgen um 10:00 Uhr. Bei angenehm kühlen Temperaturen fand sich ein Grossteil der Mannschaft diszipliniert schon um 9:50 Uhr zum Einlaufen auf Platz 11. Wieder mit vielen willigen Gästen (einmal mehr Miki und Gregi, sowie Beni, Roger und dem, wenn ich richtig gezählt habe, fünften Torhüter der laufenden Saison, Reto) und einem überraschenden, und auf allseitige Zustimmung stossenden Comeback von unserer Nr. 14, Blatovic. Kootsch Yann stellte uns wieder im klassischen 4-4-2 auf und wir starteten stark. Mit der nötigen Konzentration und Aggressivität liessen wir hinten nichts anbrennen und erspielten uns vorne bald die ersten Möglichkeiten. Yann umkurvte nach klugem Zuspiel in die Tiefe den Torhüter, wurde dann erst abgedrängt, dribbelte sich aber trotzdem an der Grundlinie Richtung Tor, seine Hereingabe und das sichere 1-0 verpasste Pascal um Zentimeter. Depo drückte weiter, bis unser Edelkicker Miki entscheidend in Erscheinung trat. Von rechts aussen gestartet liess er seinen Bewacher stehen, zog rasant Richtung Tor und schloss überlegt mit einem Schuss ins lange Eck ab. 1-0 für Depo. Die kurze Druckphase der Satellliten vor der Pause überstanden wir schadlos und Kootsch Yann forderte im Pausentalk ein schnelles zweites Tor zur allgemeinen Beruhigung. Und er erledigte dies dann gleich selbst. Einwurf Gregi, Miki hob den Ball über den Torhüter und Yann steht am 5 Meterraum bereit zum Einnicken, wird jedoch in letzter Sekunde von hinten berührt. Ein lautes „Aaaah“, ein Fall, ein Pfiff, Penalty für Depo. Sagen wirs mal so, in England hätte sich der Cherix sicher keine Freunde gemacht, in südländischeren Gefilden hätte man ihm für seine Schlitzohrigkeit gratuliert. Den fälligen Elfer verwandelt er kaltschnäuzig, 2-0. Zu sagen wir hätten das 2-0 dann locker verwaltet, wäre wohl etwas übertrieben, die eine oder andere Chance mussten wir Sputnik zugestehen, andererseits hatten wir vorne auch mehrere exzellente Gelegenheiten zum entscheidenden 3-0. Yann traf einmal ins Aussennetz und schoss einmal knapp übers Tor bis er kurz vor Schluss nach einem Corner in richtiger Stürmermanier das erlösende 3-0 erstocherte. Und seine Wandlung vom Torhüter zum Torjäger damit perfekt machte. Über weite Strecken spielten wir heute wirklich ansprechend, teilweise lief der Ball wie am Schnürchen, wenns nach vorne nicht weiter ging, dann spielten wir auch mal überlegt hintenrum, wechselten die Seite und probierten es von Neuem. Es hat heute, wie schon die ganze Saison, wieder echt Spass gemacht in dieser Depo-Mannschaft zu spielen. Wir sind weiter dabei im Rennen um Rang 9. Dann wieder mit dem fitten und besten Torhüter der Liga. Die Gedankenspielerei darf erlaubt sein: Um welchen Rang würden wir wohl spielen, wenn Beni die ganze Saison das Tor gehütet hätte?

Freu mich auf nächste Woche Jungs, Rang 9 o muerte. Besten Dank auch an unser Schiritrio, Tom, Schumsi und Benno!

Rico Steinemann

Brutale Hitze, nicht so brutale Niederlage…

… und brutal feine Köfte

Alte Hollywood-Regel: Mit der zweitbesten Szene beginnen, die beste für den Schluss aufsparen. (So fällt drum auch weniger auf, wenn dazwischen vor allem Schrott ist.)

Also: Freistoss für Depo irgendwo in der Nähe des Mittelkreises, irgendwann in der zweiten Halbzeit. Die Sonne glüht über dem Hardhof, das Hirn ist nur noch Matsch, am Himmel kreisen schon die Geier, da tritt unser Vögi an und spielt uns das Lied von der Bogenlampe. Aus gefühlten 50 Metern hebt er den Ball in den Strafraum, alle schauen zu, und auch dem zwieträchtigen Goalie bleibt nur das Staunen, als der Ball ans Lattenkreuz klatscht und von dort elendiglich zurück ins Feld tropft. Was für ein Schuss, was für eine Chance.

Leider war es auch unsere einzige, wenn ich richtig gezählt habe.

Jetzt aber sachlich, ein paar Eckdaten: Bei 31 Grad waren wir ohne einige Stammkräfte, dafür mit mehreren spielfreudigen Gästen in unseren Reihen angetreten. Und anfangs konnten wir eine Weile gut mithalten. Das heisst: Hinten hielt das ungewohnte 4-4-2 von Depo einigermassen dicht, ganz vorne lief aber gar nichts. Ob wirs mit weiten Bällen in die Spitze versuchten oder mit Aufbau durchs Mittelfeld: Der Sack ging gleich wieder verloren. Ein Sieg gegen Zwietracht hätte uns dank Fairplay-Wertung noch ins oberste Tableau katapultieren können, aber für einen Sieg brauchts Tore. Nur: Das sagt sich so leicht, gegen die laut Statistik beste Abwehr der Liga. (In 5 Spielen haben die ein einziges Gegentor kassiert, und zwar bei ihrer Niederlage gegen Schachtjor feat. Judas. Ausgerechnet.)

Und dann hat so einer von Zwietracht doch einmal ein bisschen zu viel Platz vor dem Strafraum und lässt Luca keine Chance beim 0:1. Noch vor der Pause fällt auch das 0:2, eine schwere Hypothek bei diesen Temperaturen. Luca bewahrt uns zweimal vor einem weiteren Gegentreffer, nach der Pause steht uns dann wenigstens hinten ab und zu das Glück zur Seite, wenn wir schon vorne keines haben, bis es dann via Pfosten doch noch zum 0:3 einschlägt. Immerhin: Eingebrochen sind wir nicht gegen den Gruppensieger, wir haben uns mit Anstand ins mittlere Tableau gespielt. Oder um nochmals Wawrinkas Lieblingsschriftsteller zu bemühen: wieder gescheitert, besser gescheitert. (Wenn auch nur resultatmässig, ehrlich gesagt.)

Nach dem Spiel wurde es noch heisser, dank Grillmeister Okan. Genau, wir sind jetzt bei der besten Szene, aber leider sind nur noch wenige Depos da, um Okans Köfte mit mehr oder weniger Scharf zu geniessen. Und wir können euch sagen: Selber Schuld, ihr heimlichen Vegetarier! Vielleicht sollten wir den Grill beim nächsten Mal vor dem Spiel anwerfen. Macht heiss, das Fleisch! Und die Zwiebeln schlagen jeden Gegner in die Flucht.

Zum Schluss die bange Frage: Hat eigentlich Roger Federer auch einen Lieblingsschriftsteller?

Florian Keller

Wer die Tore vorne nicht erzielt…

0-0 nach einer richtigen guten ersten Hälfte. 0-5 nach dem weniger guten zweiten Umgang. Trotzdem behaupte ich: Heute hätten wir gewinnen können.

Jaja, man kennt sie zur Genüge, die Binsenwahrheiten des Fussballs, die all die Thurnheers und Ruefers so gerne aus ihrem Phrasenbuch zitieren. Doch manchmal treffen sie eben doch zu. Wie an diesem Sonntag. Da unser Abwehrturm a.k.a Fels in der Brandung, Vögi, hinten fehlte, stellte Kootsch Yann auf ein klassisches 4-4-2 um. Mit Tom und Beni als Abwehrzentrum und Reto und Miro als Aussenläufern. Den Keeper gab einmal mehr der selbstlose Yann, der sich diesmal gar nicht erst auf Diskussionen einlassen wollte und gleich von Beginn weg freiwillig zwischen die Pfosten stand. Chapeau! Und Merci!

Was wir dann in der ersten Halbzeit ablieferten, war wohl die bisher beste Saisonleistung, angesichts der Umstände. Hinten stand die improvisierte Abwehr sehr gut und Yann hielt die wenigen Bälle die trotzdem aufs Tor kamen sicher. Nach vorne kombinierten wir auch sehr ansprechend und kamen dementsprechend zu unseren Chancen. Nach einem Corner und dem Befreiungsschlag, landet der Ball wieder im Strafraum und der Schreibende erzielt das vermeintliche 1-0. Sein Jubel wurde aber im Keim erstickt. Doppel-Offside mit Simon. Bald darauf spielte sich die Familie Stanek vors Tor, der Abschluss von Serge pfiff knapp am Pfosten vorbei. Und weiter gings mit Depo Chancen, Serge legte quer auf Okan, dieser scheiterte alleine am herausstürmenden United-Hüter. Traumpass von Blitztransfer Miki Stanek (übrigens, welch feiner Fussballer ist uns denn da in die Mannschaft transferiert worden?? Technik, Übersicht, Laufwege, Laufpensum, meine Güte, da kann sich jeder Depomann eine Scheibe abschneiden), Okan steht plötzlich allein vor dem Kasten. Doch zu gross die Furcht vor einem Abschluss mit dem schwächeren linken Schlappen. Er wartet zu lange, die Chance geht vorbei…

Auf der Gegenseite gab’s ein zwei gefährliche Flanken, aber keine richtig klaren Chancen. Zur Pause steht’s 0-0. Je länger das Spiel jedoch dauerte, desto mehr spürte man: Wer heute das erste Tor erzielt, wird die 3 Punkte mit nach Hause nehmen. Und leider schlug United nach der Pause zu. Ein scharf geschossener Eckball kommt direkt aufs Tor, fliegt über Yann hinweg und wird am 2. Pfosten eingenickt (er wäre auch direkt ins Tor gegangen). O-1. Wir geben nicht auf. Kämpfen, spielen, ackern. Doch die Kondition lässt langsam nach, wir können uns nicht mehr die klaren Chancen, der ersten Halbzeit erspielen. Und dann der Genickbruch. Flanke vors Tor, unser herausstürmender Keeper verpasst, der United-Stürmer trifft ins leere Gehäuse. 0-2. Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt. In den letzten 10 Minuten kassieren wir weitere 3 Tore und lassen die müden Köpfe hängen. Schade, so hoch zu verlieren haben wir nicht verdient. Es war über 60, 65 Minuten eine gute Partie von uns, wir haben es leider in der ersten Halbzeit verpasst, das Spiel zu entscheiden. Platz 2 dürfte weg, der Angriff auf die Meisterschaft für ein weiteres Jahr aufgeschoben sein. Ehre und Cup bleiben uns noch! Und nächstes Jahr starten wir den nächsten Anlauf Richtung Schale. Vielleicht sollten wir uns das Tattoo auf dem Arm von Stan Wawrinka, unserem ewigen zweitbesten Tennisspieler zu Herzen nehmen. Ein Zitat von seinem Lieblingsschriftsteller Samuel Beckett: «Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better.»

Der nächste Sonntag, der nächste Versuch kommt bestimmt! Depo o muerte. Hasta la victoria siempre!

Rico Steinemann

Depo wieder auf Kurs

Ein souveränes 3-1 gegen Bund welke Rosen lässt die Hoffnung auf einen der ersten beiden Gruppenplätze weiterleben.

Pünktlich um 10 Uhr morgens standen die Depos bereit und mussten vor dem Spiel noch die wichtige Frage klären, wer sich ins Tor stellt. Auf das „Freiwillige vor!“ von Yann, folgte lediglich betretenes Schweigen, bis unser designierter Mittelstürmer selber in die Handschuhe spuckte und sich für Halbzeit 1 in den Kasten stellte. In einer 3-2-4-1 Formation starteten wir das Spiel und merkten schnell, dass dieser Gegner zu packen sein müsste. Wir kombinierten teilweise gefällig, doch fehlte uns irgendwie die letzte Konsequenz vor dem gegnerischen Tor. Und plötzlich mussten wir entgegen dem Spielverlauf einem Rückstand hinterherlaufen. Ein Gewaltsschuss aus der zweiten Reihe prallte an die Latte, den anschliessenden Kopfball (aus anscheinend klarer Offsideposition?) wehrte Yann noch bravourös ab, gegen den zweiten Nachschuss konnte er nichts mehr ausrichten. 0-1. Nun waren wir endgültig wach. Wir liessen uns nicht entmutigen und spielten weiter vorwärts. Kurz darauf schenkte uns der grosszügige Gegner den Ausgleich mit einem Eigentor nach einem Corner von Rene. Den Schwung des Ausgleichs wussten wir auszunutzen. Blitztransfer Miklos, Bruder von Neuzugang Serge und einer unserer Aktivposten im Mittelfeld, lief geschickt in die Gasse, Beni passte im richtigen Moment, Ballannahme, Schuss, 2-1 Depo. Tipptopp. Pause und Goaliewechsel. Yann übergab die Handschuhe Tom und spielte fortan auf seiner angestammten Position als Sturmspitze.

Nach der Pause machten wir dort weiter wo wir aufgehört hatten. Hinten hielten die Routiniers Vögi, Fisch, Reto und Bänz dicht, verloren kaum mal einen Zweikampf, vorne lief der Ball wieder hübsch durch die Reihen, doch am Strafraum war dann wieder irgendwie schluss. Die ganz zwingenden Aktionen fehlten uns heute. Für das beruhigende 3-1 sorgte wieder Miklos, wenn auch nicht ganz gewollt. Seine geplante Massflanke auf den hinteren Pfosten senkte sich unhaltbar ins Tor. Erster Depoeinsatz und gleich 2 Treffer. Das kann sich sehen lassen. Wir liessen nichts mehr anbrennen und brachten die 3 Punkte danach sicher ins Trockene.

Ein solider, letztlich souveräner Sieg gegen einen Gegner, der es uns heute aber auch nicht allzu schwer machte. Neben den 3 Punkten haben wir zudem zwei bisher ungekannte Torhütertalente dazugewonnen. Danke Yann! Danke Tom!

Und danke auch an unser Schiritrio Rene, Miro und Bänz. Nächste Woche im gleichen Stil weitermachen und dann holen wir uns einen der ersten zwei Ränge.

Hasta la victoria siempre!

Rico Steinemann

Depo mit dem Unglück der Tüchtigen…

Gegen Schachtjor, das war von vornherein klar, würden wir nur mit sehr viel Konzentration und etwas Glück bestehen können. Die Konzentration war dann fast 80 Minuten lang da, wurde aber nicht belohnt: 0:2 gegen einen starken Gegner.

Dass wir mit einer Dreierabwehr etwas gar mutig aufgestellt waren, zeigte sich rasch. Schachtjor entwickelte von Beginn weg sehr viel Druck, kam in den Startminuten zu vier Grosschancen, die nur dank einem grossartigen Luca Sigg im Tor nicht zum Erfolg führten. Nach einem Offsidetreffer der Gegner beorderte Vögi den Schummsinho neben sich in die Innenverteidigung, und wir spielten fortan mit Viererkette. Also defensiv. Und diese Depo-Defensive stand heute wirklich gut und war kaum zu überwinden. Aber leider nur kaum …

Dass es zur Pause immer noch torlos unentschieden stand, war glücklich, aber auch der Tüchtigkeit geschuldet. Denn Depo ging beherzt, konzentriert und diszipliniert zur Sache, es gab diesmal kein Wechselchaos und keinen Schlendrian. So gesehen ein verdientes, weil redlich erkämpftes Pausen-Remis.

Nach der Pause … brachen wir nicht ein, nein. Im Gegenteil: Depo noch fokussierter und hinten so sicher, dass wir auf ein Zu-null hoffen und uns vorn den Lucky Punch erträumen durften. Aber, ach, wir kamen nie zum Abschluss. Eine schöne Kombination von Chekee und Okan führte zu einer von insgesamt vielleicht zweieinhalb echten Torszenen für Depo, der Schuss ging leider knapp darüber. Dafür passierte nach 54 Minuten das Malheur: Freistoss nach einem Rencontre, bei dem Vögi ganz sicher nicht gefoult hatte … (leider ein Fehlentscheid des sonst tadellosen Schiris). Der Freistoss wird in Corner gelenkt, und diesen Eckball verwertet Schachtjor per Kopf zum 0:1. (Stehende Bälle für und gegen uns … DAS wäre ein Trainingslagertrakdantum gewesen!) Da wir nun öffnen müssen, kommen sie zu Konterchancen, das 0:2 nach einem schnell vorgetragenen Sturmlauf ist die Folge, und das Unglück von uns Tüchtigen vollendet. Zuletzt verhindern Luca mit Glanztaten und die Latte eine noch höhere Niederlage.

Eine solche wäre aber fies gewesen, und Depo muss sich für die heutige Niederlage sicher nicht schämen. Wir haben als Team toll funktioniert und alle unser Bestes gegeben. Gruppenrang zwei sollte weiterhin unser Ziel sein.

War da noch was? Ach ja, der gegnerische Spieler Nummer 17. Dass unser abtrünniger Züri in seinem neuen Team noch nicht ganz angekommen ist, zeigte allein die Tatsache, dass er in den hellblauen Depo-Hosen durchspielte.

Bänz Friedli