Sonntag, 20. August 2023 – Meisterschaft

Depo vs. AC Tabula Rasant – 0:1

Der Mann mit der Tigerpranke

Gutes oder schlechtes Omen? So früh wie diesmal ist Depo beim Bullingerturnier ja noch nie ausgeschieden – schon vor dem ersten Spiel nämlich, das ist wohl Rekord. Und dabei hatte sich der eine oder andere zum Saisonauftakt schon auf die Doppelbelastung gefreut wie der FC Basel auf die Conference League. Der positive Nebeneffekt: Ohne Bullinger am Tag davor war die Personalnot beim ersten Ligaspiel auf dem Hardhof dann doch nicht ganz so schlimm wie befürchtet. Unter den Gastspielern diesmal dabei: Icaro Junior aka Gustavo.

Meteo-Durchsage: 34 Grad im Schatten. Wobei, Schatten? Gibts auf Platz 2 bekanntlich nur an der Seitenlinie. Es war also heiss, sehr heiss – und auf dem Platz dann bald auch etwas hitzig. Es zeichnete sich ein enges Spiel ab, mit einem Gegner, der sicher nicht schwächer war als Depo, aber durchaus in Reichweite. Dann ein erster offsideverdächtiger Vorstoss von Tabula Rasant, den Simon abwehrte. Und bald darauf traf der Gegner doch noch zur Führung – aber weil der Spieler, der zuerst zum Ball ging, im Offside stand, wurde der Treffer einträchtig annulliert, da brauchte es keine Rücksprache mit Volketswil. Mit einem 0:0 gings in die Pause.

In der zweiten Halbzeit kündete sich dann doch ein Rückschlag an. Im Strafraum landete ein Ball unglücklich am angewinkelten Arm von Miki – Penalty, ohne Proteste. Tabulator lief an – doch Simon ahnte die Ecke und lenkte den scharf getretenen Schuss sackstark zur Seite ab. Wie sagte einst Franck Ribéry? «Jubel!»

Der Gegner hatte dann weiterhin die etwas klareren Chancen. Zu viele Bälle gingen bei Depo zu schnell wieder verloren, und doch hielten wir beherzt und mit unbändiger Leidenschaft dagegen. Und vor allem hatte Depo eine Tigerpranke im Tor, die auch noch einen um die Mauer aufs Eck gezirkelten Freistoss spektakulär per Flugparade in die Ecke lenkte.

Kann sein, dass wir da schon 0:1 zurück lagen. Vielleicht ist die Chronologie etwas durcheinander geraten in der Hitze. Hatten wir schon erwähnt, dass es heiss war, sehr heiss? Ach ja, der Gegentreffer: etwas kurios, nicht zwingend, aber auch nicht unverdient. Ein Freistoss, flach getreten, der unter (oder neben?) der Mauer hindurch den Weg ins Tor fand.

In den letzten Minuten bäumte sich Depo nochmals auf und drückte auf den Ausgleich – aber dieser sollte nicht mehr fallen. Wobei man realistischerweise auch einräumen muss: Ohne Simons Paraden im Tor – beim Penalty und auch sonst gleich mehrfach – hätte die Niederlage gut auch weniger knapp ausfallen können. Trotzdem war sich so mancher Routinier nach dem Schlusspfiff sicher: Mit dem Bullingerturnier in den Knochen hätte Depo diesen Gegner geschlagen, weil Momentum, Flow, you name it. Gesunde Selbsteinschätzung oder doch erste Anzeichen von Sonnenstich? Schreibs in die Kommentare!

Aufstellung: Simon – Bene, Haile, Miklos, Vögi – Bänz, Benno, Chaim, Floke, Gustavo, Icaro, Loris, Reto, Serge – Matteo, Patrick, Tom

Floke

2 Gedanken zu „Der Mann mit der Tigerpranke“

  1. Feld von hinten aufrollen. Rechtzeitiger Warnschuss. Erstmal aus der Favoritenrolle raus. Jäger ist einfache als Gejagter. Am Schluss wird abgerechnet.

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