Depo im Tableau der besten Acht ? dank dem dringend benötigtem Sieg (1:0) gegen Azul.
Es war eine beinahe apokalyptische Szenerie, kurz nach dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit. Dunkle Wolken zogen vom Limmattal kommend über den Platz 2, der Regen wurde stärker, es wurde düster und der Gegner stärker. Mal ums Mal legten die korrekt auftretenden Azul-Spieler den Ball in unseren Strafraum. Und mal ums Mal wurde es gefährlich, es gab sogar einen Pfostenschoss. Doch die äusserst zwingend aufspielende Abwehr rund um Vögi und Schumms räumte in der Regel alles weg – oder dann parierte Über-Goalie Beni.
Wir waren an diesem Nachmittag Krieger in kurzen blauen Hosen: es wurde gegrätscht, gerannt, gebissen. Depo war an diesem dunkeln, grollenden Sonntag bereit für den Einzug in die Runde der besten Acht. 20 Männer (Comeback von Blatovic und Tihi!) hatten sich für das alles entscheidende Meisterschaftsspiel angemeldet, keine einfache Situation für den Coach. Aber wir hätten auch 30 sein können. Denn die Einstellung aller stimmte, wir wollten schlicht und einfach den Sieg und rannten so lange bis wir nicht mehr konnten. Dann wurde gewechselt. Das klappte wunderbar.
Wegweisend war natürlich das Spiel entscheidende Goal von Simon in der ersten Spielhälfte. Flo Keller hatte mit seinem feinen linken Fuss einen lange Flanke nach vorne geschlagen, der unsichere Azul-Goalie den Ball unterlaufen und Simon schliesslich die Möglichkeit offeriert.
Danach war Kampf angesagt und Depo nahm diesen in triefend nassen Kleidern an.
Es war sicher nicht unser bestes Spiel, geschweige denn schönstes. Die Offensivaktionen waren rar, Züri hatte zwei Chancen, Benno sah seinen Schuss vom Goalie mirakulös und für alle völlig überraschend abgewehrt. Wir schafften es nicht, den Sack mit einem zweiten Goal zuzumachen. Aber das zählte schlussendlich alles nicht. Vergessen war das maue Depo vom letzten Sonntag (und vor allem vom Trainings-Donnerstag!).
Mit diesem Sieg biegt Depo nun (zum ersten Mal? Zweiten?) in die Finalrunde ein. Nun wird von Spiel zu Spiel geschaut. Guckte man nach dem Schlusspfiff in die grimmig-entschlossenen Gesichter der Depo-Krieger, sind wir bereit für die besten Teams.
Yann Cherix