Sonntag, 6. Mai 2018 – Meisterschaft

Depo vs. Atletico Bernina – 0:3

Favoritenrolle passé – Kämpferisches Depo unterliegt Bernina mit 3-0

Der Saisonauftakt ist ergebnistechnisch misslungen. Trotz eines über weite Strecken guten Spiels unterlag Deportivo dem Team von Atletico Bernina mit 0-3. Das Spiel gab einen sehr guten Vorgeschmack auf die Spiele der «Todesgruppe», es gab und gibt aber auch einige Gründe diesen nächsten Spielen mit Vorfreude und Zuversicht entgegen zu sehen.

Es waren harte, lehrreiche 80 Minuten, dieser Saisonauftakt von Deportivo. Das lag weder am unebenen Rasen noch an der gleissenden Sonne. Wie in der «Todesgruppe» nicht ganz überraschend hatte Depo einen sehr starken Auftaktgegner erwischt. Atletico Bernina beeindruckte schon vor Spielbeginn mit einem Warmlaufritual und gemeinsamen Sprintübungen, die jeder unterklassigen Mannschaft mit übermotiviertem Trainer zu Ehre gereicht hätten. Erschreckenderweise wirkten die Grünweissen topfit und waren zudem noch zahlreich. Depo sah sich gleich 18 Gegenspielern gegenüber. Auch wenn natürlich nur elf davon gleichzeitig auf dem Feld standen, machten sich die frischen Kräfte, welche ohne Qualitätsverlust laufend ins Spiel gebracht wurden, gegen die insgesamt dreizehn Depos spätestens in Halbzeit Zwei bemerkbar.

Davor stand aber eine recht ausgeglichene erste Hälfte. Wie so häufig hatte der Gegner mehr vom Spiel, doch nicht unbedingt ein Mehr an Chancen. Ein einziges Mal musste Keeper Simon sein Können beweisen, gegen den Gewaltschuss auf weniger als 20 Metern tat er dies aber mit Bravour. Sonst bestand nicht viel an Gefahr, vor allem weil die Depo-Verteidigung mit den beiden grazilen Innenverteidigern Simon und Vögi an vorderster Front aufmerksam, konzentriert und robust agierte. Allerdings litt durch das konsequente Mannschaftsverteidigen und damit verbunden die vielen Laufwege ein wenig der eigene Spielfluss. Die Spitzen Kasper, Päde und Tom waren sehr bemüht, hatten aber mangels guter Zuspiele, fehlender Anspielstationen und wirklich exzellenter Verteidiger ein schweres Leben. Dennoch konnte vor allem Tom zwei Mal aussichtsreich aber letztendlich ohne Fortune durchbrechen.

Turbulent und letztlich spielentscheidend waren die ersten zwanzig Minuten nach der Halbzeit. Der Gegner legte ein bis zwei Zähne zu und schnürte Depo in der eigenen Hälfte ein. Das Depo-Spiel entwickelte sich kaum mehr, gewonnene Bälle wurden postwendend durch arg schlampige Abspiele oder zu wenig Stabilität in den Zweikämpfen wieder hergegeben. Die ersten Fernschussversuche von Bernina waren zum Glück noch zu wenig präzise. Depo konnte nach einem Corner im Gegenzug sogar so etwas wie einen Torabschluss verzeichnen. Der Fallrückzieherversuch des Schreibenden ist insgesamt positiv zu bewerten: Er landete immerhin im Toraus und ging ohne gröbere Verletzungen der eigenen Person oder eines Gegners über die Bühne, einzig gefährlich war nun wirklich nicht.

Wenig später fiel dann der mittlerweile verdiente Führungstreffer. Gleich mehrmals wurden gewonnene Ball wieder verloren, das letzte Mal entscheidend, als ein zu kurz und ungenau geratener Abwehrkopfball auf dem rechten Fuss des Berninastürmers landete. Dessen Direktschuss aus 20 Metern war sehenswert, leicht abgefälscht und zu allem Unglück auch noch drin.

Es folgte aber nicht etwa ein Einbruch, sondern die beste Phase von Depo. Wütende Angriffe brachten die gegnerische Abwehr gleich mehrfach in Verlegenheit. Tragischer Held dieser Phase war Tom. Erst bahnte er sich in seiner typischen Art einen Weg Richtugn Tor, wo eigentlich keiner war, um dann vor dem finalen Glücksmoment (eventuell auch dem Platz geschuldet) die letzte Ballmitnahme etwas zu weit geraten zu lassen. Der Torwart kam gerade noch rechtzeitig an den Ball. Schade, da war mehr drin. Ebenso wie nur ca. fünf Minuten später, als Tom auf der linken Seite durchbrechen konnte, nach innen zog und wenige Augenblicke später im Strafraum zu Boden ging. Nicht dass er klar umgehauen worden wäre, doch der Körperkontakt von der Seite war da und bei dem Laufweg und der Geschwindigkeit bringt das halt auch den robustesten Stürmer zu Fall. Weder der aufgrund des ersten Spieltages nicht vorhandene Schiedsrichter noch die Bernina-Verteidigung sahen das aber in dieser Weise, so blieben anstelle eines Penaltys leider nur kurze Momente der Zwietracht .

Diese Situationen hätten dieses Spiel wie so einige Spiele in der letzten Saison kippen lassen können. Heute aber nicht: Ballverlust auf links, Durchbruch, Flachschuss ins lange Eck, 2-0. Und nur wenig später machte der Berninastürmer gegen ein mittlerweile aufgerücktes und doch auch müdes Depo seinen Dreierpack perfekt. Das Spiel war endgültig entschieden und trudelte so aus.

Die Niederlage ist nach Spielanteilen und letztendlich nach Chancen absolut verdient, Bernina war schlicht und ergreifend die bessere Mannschaft an diesem Nachmittag. Mit etwas mehr Glück in den entscheidenden Situationen wäre dennoch vielleicht ein Punkt oder gar mehr drin gelegen, und das ist die positive Nachricht. Deportivo kann auch in dieser Saison guten Mannschaften das Leben arg schwer machen, was in der Todesgruppe auch dringend von Nöten sein wird. Eine neue Gelegenheit das zu zeigen und das eigene Leistungsvermögen besser einzuschätzen, bietet sich am kommenden Sonntag beim Sechspunktespiel gegen Aurora (0-3 gegen die Furttaler am ersten Spieltag).

#depoomuerte

Aufstellung: Simon (Goalie), Reto, Simon, Vögi, Kai (Abwehr), Benno, Jonathan, Tom L., Flo (Mittelfeld), Kasper, Päde (Sturm), Tom und Schums

Kai

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