Sonntag, 13. Oktober 2019 – Cup

Depo vs. Rotor – 2:0

Defense wins…

Nach einem verdienten 2:0 Sieg gegen Rotor überwintert Depo im Cup. Ausschlaggebend für den Erfolg waren einerseits die geschlossene Mannschaftsleistung, die die (teilweise) individuelle Klasse des Kontrahenten mehr als ausglich, und andererseits die neue stabile Grundordnung. Mit dem anderen Tom und Loris konnten wir zudem etwas Diversität in die Torschützenliste bringen.

«Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive Titel.» Zwar fehlen zu einem solchen immer noch drei Spiele, aber mit der an diesem letzten Spieltermin 2019 gezeigten Spielweise wäre ein erfolgreiches Cup-Abschneiden Depos zumindest keine Sensation. Während der gesamten Spielzeit hatte Depo das Spiel im Griff. Zwar war der Ball häufiger an den Füssen der Rotor-Spieler, aber Ballbesitz sagt bekanntlich wenig über das Spiel aus. Depo liess den Gegner bewusst kommen. Mit der stabilen (taktisch wie körperlich) Dreierkette aus El Presidente, Mittelmann Bene und Haile sowie Coach Miki und Ballverarbeitungsmaschine Fabian verdichtete Depo die Mitte entscheidend. Rotor versuchte es dennoch konstant durch eben jene Mitte, wahrscheinlich weniger aus Furcht vor den Depo-Aussenverteidigern (Flo und der Schreibende links, Tom Lüthi und Loris rechts) als im Vertrauen auf die Spielstärke des Mittelfeldes und der Sturmspitzen.

So ergab sich eine eher ereignislose erste Halbzeit. Zwei Schreckensmomente hatte Depo dabei zu überstehen. Einmal lenkte Goalie Simon einen überschaubar gefährlichen Kopfball eher mit Glück im Unglück an die Latte. Ein anderes und mehr oder weniger ein einziges Mal setzte sich Rotors Topstürmer in Szene, seinen flachen aber wenig platzierten Abschluss vom Sechzehner parierte Simon zuerst mit dem Fuss und dann mit der Hand. Auf der anderen Seite sorgten die Depo Angriffsaktionen ebenfalls ein paar Mal für Torgefahr, auch wenn noch der letzte «Punch» fehlte. Neustürmer Benno wird einmal schön auf die Reise geschickt, bringt aber keinen gefährlichen Schuss aufs gegnerische Tor. Fabian nimmt einen Ball nach Flankenversuch von links direkt, dieser geht drüber. Miki setzt eine gute Freistossgelegenheit (eher deutlich) neben den Pfosten. Die meiste Aufregung gab es bei zwei sehr grenzwertig geführten Zweikämpfen des Rotorinnenverteidigers. Ein Penalty nach dem Zweikampf mit Icaro wäre vielleicht nicht zwingend, aber definitiv möglich gewesen. Benno ein «zu leichtes Fallen» nach Ringergriff deutlich grösseren und schwereren Kontrahenten zu unterstellen, war dann doch eher abenteuerlich.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit geriet Depo dann etwas ins Schwimmen. Rotor stand höher, stellte besser zu und gewann sowohl mehr Zweikämpfe als auch mehr zweite Bälle. Zum Glück wurden die Schussgelegenheiten, die Rotor sich dadurch erspielte, nicht konsequent genutzt und stellten kaum ein Problem für Simon dar. Die gefährlichste Situation, einen zentralen Durchbruch des Rotor-Sturmführers, klärte Vögi in erstaunlicher Schnelligkeit und mit überragender Präzision per Seitwärtstackling.

Nach dieser überstandenen Drangphase fand Depo schnell zu eigener Sicherheit zurück, auch weil Miki sich wieder konsequent die Bälle zwischen Reihen abholte und die Gegenangriffe initiierte. Als Vögi dann seiner anwesenden Gattin das Zeichen zum Filmen gab (siehe unten), war es Zeit für den ersten Treffer. Depo blieb hartnäckig auf der linken Angriffsseite, nach zwei Ballrückeroberungen folgte eine Flanke, die Loris auf der rechten Strafraumseite fand. Dieser nahm den Ball technisch einwandfrei an und vollendete gekonnt ins lange Eck. Damit nicht genug: Nur wenige Minuten später wurde der zweite nominelle Rechtsverteidiger Tom mit schönem Ball auf die Reise geschickt. Auch er visierte das lange Eck an, und auch dieses Mal war der Rotor-Goalie gegen den platzierten Vollspannstoss völlig machtlos.

Wer jetzt die grosse Rotor-Offensive erwartet hatte, wurde enttäuscht. Zwar öffnete deren Stürmer seinen «Man Bun» – was als Frisurvariante in der Alternativliga und eigentlich auch darüber hinaus verboten sollte -, aber vielmehr als eine Halbchance nach hohem Aufsetzerball in die Mitte sprang nicht heraus. Viel mehr hätte Haile sogar nach Serge-Eckball per Kopf noch erhöhen oder Icaro sein Solo auf rechts vollenden, bzw. sich ein Abnehmer für seinen Querpass finden können. So aber blieb es bis zum Schluss bei einigen unnötigen Wortgefechten mit dem Gegner (Warum?) und viel wichtiger beim 2-0 für Depo.

Damit lässt sich auf ein sehr gelungenes Halbjahr zurückblicken: In der Liga liegt man im oberen Mittelfeld, zwei Siege hinter den bisher verlustpunktfreien Dynamos aus Röntgen. In der Frühlingsrunde wartet mit dem Bund Schöne Rosen (immer noch der geilste Name der ganzen Liga) nur noch ein bisher besser platziertes Team. Im Cup steht man wie gesagt im Viertelfinale. Und: Das Bulligerturnier wurde ebenso endlich wie verdient gewonnen. Wenn jetzt sowohl der Winter, Weihnachten, die Sportferien und Hamburg halbwegs verlustfrei gestaltet werden können, weiterhin immer genügend Depos und fähige Gäste zur Verfügung stehen und vor allem, wenn das  Spielsystem weiter so umgesetzt wird, dann ist so einiges möglich. Weil: «Defense wins…»

Die Aufstellung: Simon (Goal), Vögi, Bene, Haile, Flo (Kai), Tom (Loris) in der Abwehr; Miki, Fabian, (Serge), Rico im Mittelfeld; Benno, Icaro (Kasper) im Sturm.

#depoomuerte

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