Wer die Tore vorne nicht erzielt…

0-0 nach einer richtigen guten ersten Hälfte. 0-5 nach dem weniger guten zweiten Umgang. Trotzdem behaupte ich: Heute hätten wir gewinnen können.

Jaja, man kennt sie zur Genüge, die Binsenwahrheiten des Fussballs, die all die Thurnheers und Ruefers so gerne aus ihrem Phrasenbuch zitieren. Doch manchmal treffen sie eben doch zu. Wie an diesem Sonntag. Da unser Abwehrturm a.k.a Fels in der Brandung, Vögi, hinten fehlte, stellte Kootsch Yann auf ein klassisches 4-4-2 um. Mit Tom und Beni als Abwehrzentrum und Reto und Miro als Aussenläufern. Den Keeper gab einmal mehr der selbstlose Yann, der sich diesmal gar nicht erst auf Diskussionen einlassen wollte und gleich von Beginn weg freiwillig zwischen die Pfosten stand. Chapeau! Und Merci!

Was wir dann in der ersten Halbzeit ablieferten, war wohl die bisher beste Saisonleistung, angesichts der Umstände. Hinten stand die improvisierte Abwehr sehr gut und Yann hielt die wenigen Bälle die trotzdem aufs Tor kamen sicher. Nach vorne kombinierten wir auch sehr ansprechend und kamen dementsprechend zu unseren Chancen. Nach einem Corner und dem Befreiungsschlag, landet der Ball wieder im Strafraum und der Schreibende erzielt das vermeintliche 1-0. Sein Jubel wurde aber im Keim erstickt. Doppel-Offside mit Simon. Bald darauf spielte sich die Familie Stanek vors Tor, der Abschluss von Serge pfiff knapp am Pfosten vorbei. Und weiter gings mit Depo Chancen, Serge legte quer auf Okan, dieser scheiterte alleine am herausstürmenden United-Hüter. Traumpass von Blitztransfer Miki Stanek (übrigens, welch feiner Fussballer ist uns denn da in die Mannschaft transferiert worden?? Technik, Übersicht, Laufwege, Laufpensum, meine Güte, da kann sich jeder Depomann eine Scheibe abschneiden), Okan steht plötzlich allein vor dem Kasten. Doch zu gross die Furcht vor einem Abschluss mit dem schwächeren linken Schlappen. Er wartet zu lange, die Chance geht vorbei…

Auf der Gegenseite gab’s ein zwei gefährliche Flanken, aber keine richtig klaren Chancen. Zur Pause steht’s 0-0. Je länger das Spiel jedoch dauerte, desto mehr spürte man: Wer heute das erste Tor erzielt, wird die 3 Punkte mit nach Hause nehmen. Und leider schlug United nach der Pause zu. Ein scharf geschossener Eckball kommt direkt aufs Tor, fliegt über Yann hinweg und wird am 2. Pfosten eingenickt (er wäre auch direkt ins Tor gegangen). O-1. Wir geben nicht auf. Kämpfen, spielen, ackern. Doch die Kondition lässt langsam nach, wir können uns nicht mehr die klaren Chancen, der ersten Halbzeit erspielen. Und dann der Genickbruch. Flanke vors Tor, unser herausstürmender Keeper verpasst, der United-Stürmer trifft ins leere Gehäuse. 0-2. Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt. In den letzten 10 Minuten kassieren wir weitere 3 Tore und lassen die müden Köpfe hängen. Schade, so hoch zu verlieren haben wir nicht verdient. Es war über 60, 65 Minuten eine gute Partie von uns, wir haben es leider in der ersten Halbzeit verpasst, das Spiel zu entscheiden. Platz 2 dürfte weg, der Angriff auf die Meisterschaft für ein weiteres Jahr aufgeschoben sein. Ehre und Cup bleiben uns noch! Und nächstes Jahr starten wir den nächsten Anlauf Richtung Schale. Vielleicht sollten wir uns das Tattoo auf dem Arm von Stan Wawrinka, unserem ewigen zweitbesten Tennisspieler zu Herzen nehmen. Ein Zitat von seinem Lieblingsschriftsteller Samuel Beckett: «Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better.»

Der nächste Sonntag, der nächste Versuch kommt bestimmt! Depo o muerte. Hasta la victoria siempre!

Rico Steinemann

Depo wieder auf Kurs

Ein souveränes 3-1 gegen Bund welke Rosen lässt die Hoffnung auf einen der ersten beiden Gruppenplätze weiterleben.

Pünktlich um 10 Uhr morgens standen die Depos bereit und mussten vor dem Spiel noch die wichtige Frage klären, wer sich ins Tor stellt. Auf das „Freiwillige vor!“ von Yann, folgte lediglich betretenes Schweigen, bis unser designierter Mittelstürmer selber in die Handschuhe spuckte und sich für Halbzeit 1 in den Kasten stellte. In einer 3-2-4-1 Formation starteten wir das Spiel und merkten schnell, dass dieser Gegner zu packen sein müsste. Wir kombinierten teilweise gefällig, doch fehlte uns irgendwie die letzte Konsequenz vor dem gegnerischen Tor. Und plötzlich mussten wir entgegen dem Spielverlauf einem Rückstand hinterherlaufen. Ein Gewaltsschuss aus der zweiten Reihe prallte an die Latte, den anschliessenden Kopfball (aus anscheinend klarer Offsideposition?) wehrte Yann noch bravourös ab, gegen den zweiten Nachschuss konnte er nichts mehr ausrichten. 0-1. Nun waren wir endgültig wach. Wir liessen uns nicht entmutigen und spielten weiter vorwärts. Kurz darauf schenkte uns der grosszügige Gegner den Ausgleich mit einem Eigentor nach einem Corner von Rene. Den Schwung des Ausgleichs wussten wir auszunutzen. Blitztransfer Miklos, Bruder von Neuzugang Serge und einer unserer Aktivposten im Mittelfeld, lief geschickt in die Gasse, Beni passte im richtigen Moment, Ballannahme, Schuss, 2-1 Depo. Tipptopp. Pause und Goaliewechsel. Yann übergab die Handschuhe Tom und spielte fortan auf seiner angestammten Position als Sturmspitze.

Nach der Pause machten wir dort weiter wo wir aufgehört hatten. Hinten hielten die Routiniers Vögi, Fisch, Reto und Bänz dicht, verloren kaum mal einen Zweikampf, vorne lief der Ball wieder hübsch durch die Reihen, doch am Strafraum war dann wieder irgendwie schluss. Die ganz zwingenden Aktionen fehlten uns heute. Für das beruhigende 3-1 sorgte wieder Miklos, wenn auch nicht ganz gewollt. Seine geplante Massflanke auf den hinteren Pfosten senkte sich unhaltbar ins Tor. Erster Depoeinsatz und gleich 2 Treffer. Das kann sich sehen lassen. Wir liessen nichts mehr anbrennen und brachten die 3 Punkte danach sicher ins Trockene.

Ein solider, letztlich souveräner Sieg gegen einen Gegner, der es uns heute aber auch nicht allzu schwer machte. Neben den 3 Punkten haben wir zudem zwei bisher ungekannte Torhütertalente dazugewonnen. Danke Yann! Danke Tom!

Und danke auch an unser Schiritrio Rene, Miro und Bänz. Nächste Woche im gleichen Stil weitermachen und dann holen wir uns einen der ersten zwei Ränge.

Hasta la victoria siempre!

Rico Steinemann

Depo mit dem Unglück der Tüchtigen…

Gegen Schachtjor, das war von vornherein klar, würden wir nur mit sehr viel Konzentration und etwas Glück bestehen können. Die Konzentration war dann fast 80 Minuten lang da, wurde aber nicht belohnt: 0:2 gegen einen starken Gegner.

Dass wir mit einer Dreierabwehr etwas gar mutig aufgestellt waren, zeigte sich rasch. Schachtjor entwickelte von Beginn weg sehr viel Druck, kam in den Startminuten zu vier Grosschancen, die nur dank einem grossartigen Luca Sigg im Tor nicht zum Erfolg führten. Nach einem Offsidetreffer der Gegner beorderte Vögi den Schummsinho neben sich in die Innenverteidigung, und wir spielten fortan mit Viererkette. Also defensiv. Und diese Depo-Defensive stand heute wirklich gut und war kaum zu überwinden. Aber leider nur kaum …

Dass es zur Pause immer noch torlos unentschieden stand, war glücklich, aber auch der Tüchtigkeit geschuldet. Denn Depo ging beherzt, konzentriert und diszipliniert zur Sache, es gab diesmal kein Wechselchaos und keinen Schlendrian. So gesehen ein verdientes, weil redlich erkämpftes Pausen-Remis.

Nach der Pause … brachen wir nicht ein, nein. Im Gegenteil: Depo noch fokussierter und hinten so sicher, dass wir auf ein Zu-null hoffen und uns vorn den Lucky Punch erträumen durften. Aber, ach, wir kamen nie zum Abschluss. Eine schöne Kombination von Chekee und Okan führte zu einer von insgesamt vielleicht zweieinhalb echten Torszenen für Depo, der Schuss ging leider knapp darüber. Dafür passierte nach 54 Minuten das Malheur: Freistoss nach einem Rencontre, bei dem Vögi ganz sicher nicht gefoult hatte … (leider ein Fehlentscheid des sonst tadellosen Schiris). Der Freistoss wird in Corner gelenkt, und diesen Eckball verwertet Schachtjor per Kopf zum 0:1. (Stehende Bälle für und gegen uns … DAS wäre ein Trainingslagertrakdantum gewesen!) Da wir nun öffnen müssen, kommen sie zu Konterchancen, das 0:2 nach einem schnell vorgetragenen Sturmlauf ist die Folge, und das Unglück von uns Tüchtigen vollendet. Zuletzt verhindern Luca mit Glanztaten und die Latte eine noch höhere Niederlage.

Eine solche wäre aber fies gewesen, und Depo muss sich für die heutige Niederlage sicher nicht schämen. Wir haben als Team toll funktioniert und alle unser Bestes gegeben. Gruppenrang zwei sollte weiterhin unser Ziel sein.

War da noch was? Ach ja, der gegnerische Spieler Nummer 17. Dass unser abtrünniger Züri in seinem neuen Team noch nicht ganz angekommen ist, zeigte allein die Tatsache, dass er in den hellblauen Depo-Hosen durchspielte.

Bänz Friedli

Depo startet mit Auftaktsieg

Anzahl Trainings auf dem Rasen: 0. Anzahl Steigerungsläufe um die durch Ferien ausgefallenen Trainings wenigstens konditionsmässig zu kompensieren: 0. Trotzdem startete Depo mit einem 2-1 gegen Gremio in die Saison. Vor allem die erste Halbzeit gelang uns dabei sehr ansprechend. Simon machte für Beni den Torhüter und wie: Einen etwas, sagen wir mal „riskanten“ Rückpass vom ansonsten souveränen Routinier Fisch, wehrte er mit Kopf und Fuss in den Corner. Mirakulös!

Das von Yann in 3-2-3-2 Formation aufgestellte Team fand sich gut zurecht, mehrheitlich im Ballbesitz kontrollierten wir das Spiel, nach einem Rush durchs Mittelfeld und blitzsauberem Zuspiel in die Tiefe von Tom vollendete Goalgetter Flo zum 1-0. Bald darauf setzte sich Benno auf der rechten Flanke durch, passte in die Mitte, wo es der Schreibende fertig brachte, den Ball aus 2 Metern nicht im Tor zu versenken, aber den (zu meiner Verteidigung glänzend reagierenden) Keeper anzuschiessen. Der Rebound fiel mir glücklicherweise vor die Füsse, Rückpass auf Flo, 2-0 für Depo. Dann war es wieder Benno, der sich von rechts in die Mitte dribbelte, ein Blick, Traumpass in die Lücke auf den Schreibenden, der legt ab auf Tom, 3-0 für Depo. Doch Gremio will ein Offside von Tom gesehen haben. (Gleiche Höhe sag ich, sagt auch Tom, egal…)

Wir wollen mal nicht so sein, haben ja das Spiel im Griff. Doch dann folgt Halbzeit zwei und Depo wäre nicht Depo, wenn wir das Spiel nicht völlig aus der Hand gegeben hätten. Doch das taten wir. Plötzlich zu weit weg vom Gegner, immer einen Schritt zu spät und die schöne Ordnung aus Halbzeit eins verschwunden. Gremio drückt, kommt zu Chancen und erzielt mit einem nicht ganz unhaltbaren Schuss, den Anschluss.

Depo zittert und dann rückten Spiel und Spass plötzlich in den Hintergrund. Ein Zweikampf im Mittelfeld wie man es tausendmal pro Spiel sieht, Okan und der Gremiospieler prallen zusammen, der Gegner stürzt dabei unglücklich auf den Arm und bricht sich diesen. 20 minütige Pause, Pflege, Ambulanz und die Luft verständlicherweise irgendwie draussen. Schliesslich spielen wir doch noch eine Viertelstunde zu Ende. Bis auf einen Freistoss von Gremio kurz vor Schluss, den Simon irgendwie an die Latte lenkte, passiert nicht mehr viel. 3 Punkte. Saisonauftakt geglückt. Nächste Woche wartet Schachtjor mit Züri. Eine Motivationsspritze wird’s dann nicht brauchen, oder?

Ps. Gremiospieler Nico hat sich leider einen ziemlich komplizierten Bruch des Oberarms zugezogen und muss sich einer Operation unterziehen. An dieser Stelle und im Namen aller Depos wünschen wir ihm eine gute Besserung und schnelle Genesung!

Rico Steinemann

Klare und bittere Niederlage

Let’s face it, Jungs, wir haben heute unseren Scheissmatch eingezogen. Unvermögen, Pech und ein schlicht und einfach deutlich überlegener Gegner führten zur, freilich in dieser Höhe allzu deutlichen, 2:7-Niederlage. Sporting strafte heute das alte Sprichwort «Morgenstern hat Blei im Arsch» Lügen. Vielmehr waren wir es, die wie begossene Franzosen auf dem Platz rumstanden.

Das Spiel hätte vielleicht einen anderen Verlauf genommen, wenn der Schlüsselmoment bereits nach acht Minuten nicht derart zu unseren Ungunsten ausgefallen wäre: Gabriel spitzelt den Ball am Aussenback vorbei in die Mitte zum frei stehenden Florin; als der Ball schon weg ist, trifft ihn der Verteidiger sackhart mit ausgestrecktem Bein und verursacht durch den Schienbeinschoner hindurch ein blutendes Loch am Schienbein. Goalgetter Biveroni nach wenigen Minuten out! Und zu allem Übel pfeift der Schiri fälschlicherweise Offside (angezeigt von einem die Funktion des Linienrichters einnehmenden Morgenstern-Ersatzspieler!). Statt 1:1 steht es 2:0, und der Match ist irgendwie schon verloren, ehe er richtig begonnen hat. Zuvor hatten wir nämlich statt einer Flasche Rum ein anderes Geschenk verteilt: das völlig unnötige Führungstor der Gegner gleich nach Spielbeginn.

Unseren Goalie-Ersatz Roger, der heute sogar einen Penalty grandios parierte*, traf überhaupt keine Schuld. Vielmehr kamen wir auf dem Feld fast alle immer einen Schritt zu spät, spielten zu viele Fehlpässe und wurden wir vom Gegner immer wieder auf dieselbe Weise überrollt: Ein Flügel wird steil geschickt, zieht einen Verteidiger auf sich, lässt nach hinten abtropfen, und schon entsteht durch ein, zwei aufgerückte Morgensterne eine Überzahl. Die Folge: 3:0-Pausenführung für Sporting und ein Depo, das sich nach dem Wechsel zwar noch einmal aufrafft, aber letztlich chancenlos bleibt.

Tom Lüthi (von Schummsi aka Pirlo magistral angespielt) und Gast Roger erzielen zwar sogar noch zwei Depo-Tore, aber hinten zollen manche der Hitze, manche dem Gegner, manche dem Alter und der Schreibende allen dreien Tribut, so dass es zuletzt 2:7 steht.

Auf dieser doch eher betrüblichen Note dürfen wir die Meisterschaft nicht ausklingen lassen, Kameraden! Deshalb: Heraus zum 1. Juli, am Finaltag spielen wir wieder zu null.

¡Rang 7 o muerte! Und dann wärs immer noch eine der besten Depo-Saisons aller Zeiten …

Bänz Friedli

Tapferes Depo strauchelt in letzter Sekunde

Schade, schade, schade!

Eine mit 5 Gästen (Cheekee, Jonathan, Nic, Peter, Roger) zusammengewürfelte Mannschaft schickte sich an, erstmals überhaupt in der Depo-Geschichte die Halbfinals zu erreichen. Nach Züri am Donnerstag, verletzte sich auch Übergoalie Beni am Vorabend des Spiels an einem Grümpeli und Abwehrchef Vögi wurde vom Fieber flachgelegt. Doch allen Umständen zum Trotz spielten wir eine ansprechende Partie. Routinier Schums hielt die Abwehr zusammen, Beni machte auch als rechter Aussenbilly eine verdammt gute Figur, wir standen kompakt und die Lettenwiese kam kaum zu zwingenden Chancen. Im Spiel nach vorne fehlte uns teilweise die Kombinationssicherheit, was sicher auch auf die ungewohnte Zusammensetzung unserer Mannschaft zurückgeführt werden kann. Hinzu kam leider auch fehlendes Wettkampfglück. Rene sah seinen Schuss vom Aussenpfosten abgewehrt, Toms Kracher aus der zweiten Reihe prallte an die Latte. 0-0 zur Pause. Die Sonne brannte erbarmungslos weiter, als ein Sonntagsschuss von Olympique den Weg über Goalie Roger unter die Latte fand. 0-1. Doch Depo bäumte sich auf, Depo kämpfte und Divas-Coach Gabriel kam als Verstärkung in der 2. Hälfte dazu. Wir stürmten nun, ab und zu etwas unkoordiniert, dafür mit dem Willen diesen verdammten Ausgleich noch zu erzielen. Die letzte Minute läuft, Gabriel setzt sich auf der rechten Seite durch, in der Mitte stehen Flo und der Schreibende frei, doch dann folgt ein wahrer Geniestreich. Statt zu flanken sah der alte Fuchs den Lettenwiesen-Goalie schon früh seine Linie verlassen und wählte den Schuss aufs Tor. Der Ball senkte sich perfekt in die hintere Ecke. Traumtor, 1-1. Und dann das Unfassbare. Nach dem Wiederanpfiff fehlt vielleicht etwas die Konzentration, die Energiereserven sind aufgebraucht, irgendwie findet ein Ball von Lettenwiese den Weg in die Tiefe, Roger stürmt aus dem Kasten, Schums (?) und der Lettenstürmer prallen mit Roger zusammen, der Ball fällt einem nachrückenden Gegner vor die Füsse. Er schiebt zum 1-2 ins leere Tor ein. Schlusspfiff. Aus. Die ganze Schönheit/ Grausamkeit dieses Spiels innerhalb einer Minute, man das hat geschmerzt! Wir haben heute eine grosse Chance (im ?wichtigsten Spiel der Vereinsgeschichte?, gell Flo!) verpasst. Anders kann man es glaub ich nicht sagen.

Dennoch, tolle Saison Jungs, ich freu mich jetzt schon auf den Cup.

Danke an alle Gäste (inklusive auch Luca, den Flo aus dem Bett holte und der die Partie als Goalie begann, bis der ebenfalls aus dem Bett geholte Roger übernahm…ich finde, wir hätten fairnesshalber beide eine Halbzeit laufen lassen sollen, aber egal…) Und gute Besserung an alle Verletzten, hoffe euch im Cup wieder pudelmunter auf dem Feld zu sehen.

Hasta la victoria siempre!

Rico Steinemann

Krieger in kurzen, blauen Hosen

Depo im Tableau der besten Acht ? dank dem dringend benötigtem Sieg (1:0) gegen Azul.

Es war eine beinahe apokalyptische Szenerie, kurz nach dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit. Dunkle Wolken zogen vom Limmattal kommend über den Platz 2, der Regen wurde stärker, es wurde düster und der Gegner stärker. Mal ums Mal legten die korrekt auftretenden Azul-Spieler den Ball in unseren Strafraum. Und mal ums Mal wurde es gefährlich, es gab sogar einen Pfostenschoss. Doch die äusserst zwingend aufspielende Abwehr rund um Vögi und Schumms räumte in der Regel alles weg – oder dann parierte Über-Goalie Beni.

Wir waren an diesem Nachmittag Krieger in kurzen blauen Hosen: es wurde gegrätscht, gerannt, gebissen. Depo war an diesem dunkeln, grollenden Sonntag bereit für den Einzug in die Runde der besten Acht. 20 Männer (Comeback von Blatovic und Tihi!) hatten sich für das alles entscheidende Meisterschaftsspiel angemeldet, keine einfache Situation für den Coach. Aber wir hätten auch 30 sein können. Denn die Einstellung aller stimmte, wir wollten schlicht und einfach den Sieg und rannten so lange bis wir nicht mehr konnten. Dann wurde gewechselt. Das klappte wunderbar.

Wegweisend war natürlich das Spiel entscheidende Goal von Simon in der ersten Spielhälfte. Flo Keller hatte mit seinem feinen linken Fuss einen lange Flanke nach vorne geschlagen, der unsichere Azul-Goalie den Ball unterlaufen und Simon schliesslich die Möglichkeit offeriert.
Danach war Kampf angesagt und Depo nahm diesen in triefend nassen Kleidern an.

Es war sicher nicht unser bestes Spiel, geschweige denn schönstes. Die Offensivaktionen waren rar, Züri hatte zwei Chancen, Benno sah seinen Schuss vom Goalie mirakulös und für alle völlig überraschend abgewehrt. Wir schafften es nicht, den Sack mit einem zweiten Goal zuzumachen. Aber das zählte schlussendlich alles nicht. Vergessen war das maue Depo vom letzten Sonntag (und vor allem vom Trainings-Donnerstag!).
Mit diesem Sieg biegt Depo nun (zum ersten Mal? Zweiten?) in die Finalrunde ein. Nun wird von Spiel zu Spiel geschaut. Guckte man nach dem Schlusspfiff in die grimmig-entschlossenen Gesichter der Depo-Krieger, sind wir bereit für die besten Teams.

Yann Cherix

Erste Saisonniederlage, knapp und unnötig

Diesmal fehlte uns das Glück der Vorwoche, der konterstarke Gegner Schwarzrot 8000 gewann trotz Depo-Chancenplus 1:0. Nach dem alten Motto: Wer die Tore nicht macht …

Irgend einmal würde auch der beste Torwart der Liga einen Gegentreffer zulassen müssen. Nach 314 Minuten Ungeschlagenheit war es so weit: Beni «Shutout» Hunziker musste hinter sich greifen und den Ball hervorholen. Dass dieses eine Goal auch gleich matchentscheidend war, ist ärgerlich.

Unser vermeintlicher Vorteil ? sieben Wechselspieler gegenüber einem einzigen beim Gegner ? geriet zum Nachteil: Statt Schwarzrot 8000 mit Tempo auszutanzen, fanden wir nicht zu unserem System und kaum je zur Kompaktheit der letzten beiden Spiele. Deportivo (wieder mit Schummsi, dafür ohne Züri) hätte locker auch dieses vierte Spiel gewinnen können ? und müssen. Aber die vielen Chancen vor allem vor der Pause blieben ungenutzt, und irgendwann nutzte der laufstarke und kämpferische Gegner seine Chance: Ein Freistoss knallte in der 74. Minute zunächst an die Latte, sprang ins Feld zurück, wo aus einem Gewusel heraus ein schwarzroter Schütze den Weg zum Tor fand: 0:1 sechs Minuten vor Schluss. Unser Anrennen blieb trotz Chancen durch Sämi und Yann erfolglos, die erste Saisonniederlage Tatsache.

Dabei hatten wir die besten Fans! Jawohl! Samt Excoach Huebi und vielen Fisch-Girls. Neu in der Depo Family: Maurice Nikli, born May 16. herzlichen Glückwunsch, Haile & Family!

Schwarzrot hat nun zu uns aufgeholt, hat allerdings das schlechtere Torverhältnis. Nun ist für die letzte Runde nach Pfingsten alles klar: Wir müssen den Schpitzenkampf gegen Azul gewinnen, um definitiv in die Poule der acht Besten vorzustossen. Ein Punkt reicht nur, wenn gleichzeitig Schwarzrot gegen Scheenes Rosen taucht.

Auf gehts Depo! Zu null! Aber bitte nur hinten …

Bänz Friedli

Depo, ein Sommermärchen

Drei Spiele, neun Punkte, null Gegentore: Deportivo verteidigt die Tabellenführung und hat einen Platz unter den besten acht Teams der Liga schon fast auf sicher.

Hochspannung im Hardhof. Das Spiel ist schon fast aus. Am Rasenrand fragt einer: «Haben wir überhaupt schon mal 0:0 gespielt?» Man wäre mit dem einen Punkt zufrieden. 77. Minute: Penalty für «Bund Scheenes Rosen», ein gedrungener kleiner Kerl mit grauem Haar, Rückennummer 10, nimmt Anlauf. Der beste Goalie der Liga hält: Genie Hunziker! Gegenstoss Deportivo: Tom Lüthi bedient Rico, und der schiesst uns zum dritten Saisonsieg im dritten Spiel: 1:0! Danach kommts zum Tumult, die Scheenen Rosen gehen teils so hart an den Mann, dass es so unangenehm ist, als stünde Prollrapper Bligg unmittelbar neben einem und kläffte: «Diä Rose sind für dii, mi amor!»

Kalt wars, trotz Sonnenschein, bei Spielbeginn, denn aus Nordost fegte starker Wind über Platz Nummer zwei, den gewölbten, unebenen Rasen, auf dem wir uns schon so oft schwer getan hatten. Depo brauchte, weil ohne einige Stammspieler angetreten, kurze Minuten, um zu seinem System zu finden. Ein Startfurioso der Scheenen Rosen blieb zum Glück ohne Gegentorfolge. Rasch aber sammelt sich das von Yann in Abwesenheit Gabriels perfekt eingestellte Team, findet zu seiner Ordnung, Benno und Züri kommen zu Topchancen, letzterer gleich zu mehreren: Seine fantastische Volleyabnahme aus rund 18 Metern lenkt der gute Rosen-Torwart mit höchster Not über die Latte. Depo dominiert klar, bis zur Pause hätte mindestens ein Tor resultieren müssen. Stattdessen haben wir Glück, dass die Bise einen Bogenball des Gegners bis an den Innenpfosten trägt ? bei Windstille wäre der drin gewesen. Dies bleibt aber auch Benis einzige Unsicherheit.

Kurz vor Halbzeitschluss lanciert unser Goalie dafür mit einem weiten Auskick die Nummer 9, Yann, der den Ball in der Vorwärtsbewegung grandios annimmt, dann aber allein vor dem gegnerischen Goalie vergibt.

Die zweite Halbzeit enthält viel Kampf und Arbeit. Als Beispiel für alle sei Züri erwähnt, der rackert und rennt, zuvorderst auftaucht, gleich darauf wieder ganz hinten aushilft und ein Riesenpensum absolviert. Zwei engagierte Teams suchen den Torerfolg, wir vermögen unsere offensive Überlegenheit nicht umzusetzen. Hinten aber halten wir dicht, diesmal ohne den frisch operierten Schummsinho (chirurgischer Schönheitseingriff im Unterleibsbereich, gute Besserung!), dafür wieder mit Vögi. Ihm widerfährt in der 77. Minute das Unglaubliche: Er wird im eigenen Strafraum inmitten eines Gerangels umgerissen, doch der ? ansonsten tadellose ? Schiri pfeift statt Entlastungsfreistoss einen höchst umstrittenen Elfmeter gegen uns.

Aber wir wissen ja spätesens sein dem Trainingslager in Beinwil: Beni hält. Das tut er dann auch, kurz darauf lautet das Resultat statt eines unglücklichen 0:1 verdient 1:0. Die restlichen Minuten und Nachspielminuten sind Drama pur: Einzelne Bund-Scheenes-Rosen-Leute drehen völlig im Roten. Gehässigkeiten, Geschubse, Fouls. Und keiner wird so schön gefoult wie Roger Zürcher: Zweimal nacheinander geht er unter lautem Wehklagen zu Boden. Aber wer hat es schon gern, wenn man ihn in die Eier tritt? Nach einem Fehlentscheid des Schiris (der einen Freistoss von uns wiederholen lässt, obgleich wir den Abstand gar nicht verlangt hatten), tickt ein Rosen-Kicker völlig aus, bekommt die rote Karte gezeigt. Und dann ist endlich Schluss.

Zunächst fallen noch überhitzte Worte, man bringt uns den geschenkten Rum zurück, holt ihn dann doch wieder ab, entschuldigt sich ? und dann können wir endlich jubeln und unseren Torhüter hochleben lassen. Jungs, hier schreibt einer, der seine vierzehnte Depo-Saison spielt. Glaub mir, es ist die geilste. Nächsten Sonntag: Weiter so! Zu null!

¡ Vierter Sieg o muerte !

Bänz Friedli

Tabellenführung verteidigt…

… und es kann noch besser werden

Das hat unser Oki aber geschickt eingefädelt: Ein Spielplan mit Anspielzeiten zu menschen- und familienfreundlichen Zeiten und Gegnerteams, die von Woche zu Woche etwas stärker werden, aber just so, dass sie für Depo schlagbar bleiben ? Mit anderen Worten. Zweiter Shutout für Beni «der beste Hüter der Liga» Hunziker, zweiter Zu-null-Sieg, Depo grüsst weiterhin von der Tabellenspitze! Und wenn das so weiter geht ?

Der zweite Gegner war zwar weit wackerer aufgestellt als die schon fast bemitleidenswerten Liganeulinge vor Wochenfrist, aber auch Depo wusste, dass gegen Selnau eine Leistungssteigerung nötig sein würde, und begann stark. Beinahe hätten die beiden Flo ihr Kunststück in der 3. Minute wiederholt: Zauberflanke Keller in den Strafraum, Lanz hat die Führung auf dem Fuss. Leider ging der Ball knapp darüber, und eine erste Depo-Druckphase mit zahlreichen Cornern brachte nichts Zählbares ein. (Am Donnerstag werden Corner geübt, yes, Sir!)

Wir waren deutlich besser als beim Saisonstart. Das war aber auch nötig. Die Organisation stimmte diesmal, die Defensive stand hoch und wurde von Abwehrpatron Schummsinho (dem, wie sich zeigen sollte, Man of the Match) magistral dirigiert, das Schieben, Aufrücken und Zurückstaffeln funktionierte generell besser als im ersten Spiel. Im Mittelfeld wurde gerannt wie Anton.

Dennoch kam Selnau allmählich besser in die Partie, und wir mussten von Glück reden, dass der wie stets lauffreudige Benno mitten in der Druckphase der Gegner im gegnerischen Strafraum gefoult wurde. Den fälligen Penalty verwandelte Gabriel in der 26. Minute eiskalt zur Führung. Gegen Ende der ersten Halbzeit fand Depo auch wieder besser zu seinem Spiel, und noch vor der Pause gelang Flo Lanz auf Zuspiel von Reto mit einem präzisen Flachschuss von der Strafraumgrenze das 2:0.

Coach Biveroni wird es bestimmt verstehen, die bereits aufkeimende Rivaität um die Torjägerkrone zwischen Flo und Gabriel in die richtige Bahn zu lenken à la: Was kümmert uns der Ligatorschützenkönig, wenn wir die Liga gewinnen können?

Die zweite Halbzeit ist rasch erzählt: Depo setzte die Forderung des Coachs, zu null zu spielen, um. Wir hatten nun sowohl unser System wie den Gegner im Griff. Einzig, als wir zwischenzeitlich etwas allzu sehr auf Catenaccio spielen wollten, kam Wacker prompt noch mal auf. Erst die Uraltwahrheit «Angriff ist die beste Verteidigung» brachte uns wieder zur Besinnung, und im Schlussfurioso verpassten Yann und Flo ein drittes Tor nur knapp. Apropos beste Verteidigung: Schumms war, wie gesagt, grandios. Besonders beeindruckend seine uneingeschränkte Lufthoheit. Zu vermerken ist ferner das beherzte Meisterschaftscomeback von Thomas Imboden (nach gefühlten zehn Jahren!), der sich als zweitältester Mann auf dem Platz ebenso prima schlug wie der älteste. Was will man einer Verteidigung vorwerfen, die zweimal nacheinander zu null spielt?

Deportivo macht wieder mal extrem Spass, und das Motto kann nur heissen: ¡Weiter so o muerte!

Bänz Friedli