Turniersieg! 

Depo startet vielversprechend in die neue Saison. Das Mini-Vorbereitungsturnier mit je einer Halbzeit gegen Real Azul und Gremio endet mit einem Depo-Sieg.

Vor allem unser Goalie wurde vom Depo-Nachwuchs am Spielfeldrand immer wieder kritisch kommentiert.  «Was macht denn dä? So wiit use als Goalie!» Flos Sohn ist mit einem der leicht übermotivierten Ausflüge von Aushilfs-Keeper Kai nicht ganz einverstanden. «Er ist gar kein richtiger Goalie, sondern spielt normalerweise draussen. Darum kann er schon mal dribbeln», relativiert darauf Kais Sohn. Später fällt dem Spielbeobachter Benjamin auch die «mega-aggressive» Spielweise unseres Keepers auf.

Aller Kritik zum Trotz war uns Kai (und später Stellvertreter Jonas) an diesem herrlichen Frühlingsnachmittag auf dem Hönggerberg ein sicherer Halt. Im gewöhnlichen 4-4-2 startet Depo gegen den letztjährigen Gruppenletzten Real Azul und die ersten 20 Minuten sind durchaus gefällig. Der Schreibende erzielt mit einem Flachschuss das 1:0, nachdem sich Beat im Strafraum durchtankt und ihm der Ball quasi vor die Füsse fällt. Die vermeintlich sichere 2:0 Führung fällt nach einem Eigentor (oder war Kaspar noch dran? Die Erinnerung ist schwammig). Depo übt sich danach im Auslassen von Grosschancen, eine bleibt dabei besonders in Erinnerung: Kaspar setzt sich im Strafraum herrlich durch und passt überlegt in die Mitte, Pädi hat das leere Tor sperrangelweit offen vor sich … und jagt die Kugel aus nächster Nähe über die Latte. «Miss of the season» sagen sie dazu jeweils bei BBC’s Match of the Day.

Völlig unverständlich verliert Depo nach gutem Anfang etwas den Faden. Wir stehen zu weit vom Gegner weg, nehmen die Zweikämpfe plötzlich etwas weniger konsequent an und geben das Spiel doch noch aus der Hand. In den letzten 5 Minuten erzielt Azul zuerst den Anschlusstreffer, um quasi mit dem Schlusspfiff noch auszugleichen.

Im zweiten Spiel des Tages gegen Gremio spielt Depo phasenweise richtig gut. Der Ball läuft auf dem Kunstrasen hübsch durch unsere Reihen und Coach Benno erzielt nach schönen Kombinationen die Treffer zur beruhigenden 2:0 Führung. Sogar den Hattrick hat er auf dem Fuss, als ihm Okan den Ball mit einer Aussenristflanke mustergültig vorlegt … Bennos Abschluss segelt knapp vorbei. Kurz darauf schliesst Kaspar eine Ballstafette über Miklos und den Schreibenden mit dem 3:0 ab. Anders als gegen Azul lässt Depo nicht nach und das nach einem Weitschuss erzielte 1:3 von Gremio ist nur noch Resultatkosmetik.

Mit vier Punkten und dem besten Torverhältnis steht Depo nach dem Miniturnier als Sieger da. Alle drei Mannschaften zeigen sich nach dem langen Winter noch etwas eingerostet, Depo legt aber zumindest teilweise schon eine erstaunliche Frühform an den Tag. Die Saison kann kommen. «Todesgruppe» hin oder her.

Depo:
Tor: Kai (Spiel 1) / Jonas (Spiel 2)
Abwehr: Benne, Vögi, Schumsi, Flo, Jonas, Beat
Mittelfeld: Benno, Miki, Barry, Rico
Sturm: Okan, Pädi, Kasper

Rico

Generalproben verpatzt – Ein Rückblick auf die Vorbereitung II

Ein Novum in der Depo-Geschichte: Gleich zwei Mal wurde die aktuelle Form vor dem Ligastart getestet. Im ersten Vorbereitungsmatch mass man sich mit dem FC Friedhof Westhausen, einer bunt zusammengewürfelten Mannschaft aus guten und talentfreien Kickern aus Frankfurt. Der eigentlich Härtetest folgte analog zum vorherigen Jahr gegen die Freestylers. Festzuhalten bleiben ernüchternde Ergebnisse, einige wenige Hoffnungsschimmer und ein neues Traumpaar.

Schlafdefizit und bzw. Alkohol- und Käsemissbrauch konnten im zweiten Vorbereitungsmatch gegen die Freestylers nicht als Entschuldigung gelten. An einem Montagabend traf man sich bei traumhaftesten Bedingungen auf dem FIFA Kunstrasen. Im letzten Jahr konnte man den Gegner noch ein 1-1 abtrotzen. Dieses Jahr nahm das Unheil nach gerade defensiv sehr konzentriertem Beginn in Minute 20 seinen Lauf. Das 1-0 für die Freestylers erinnerte an «Täglich grüsst das Murmeltier». Auch dieses Mal legte Schums den Ball an Simon vorbei ins eigene Tor. Dieses Mal wurde er allerdings dabei vom Gegner stark unter Druck gesetzt. Das 2-0 erfolgte dann kurz vor der Pause. Nach eigenem Einwurf wurde der Ball hergeschenkt, die laufstarken Freestylers spielten einen schnörkellosen Konter gegen die unsortierte Depo-Defense und trafen unhaltbar für Neucaptain Simon.

Mit einer sang- und klanglosen Niederlage wollte sich Depo dann aber nicht abfinden. Mit dem verspäteten Yann, der zu zweiten Halbzeit in den Sturm ging und in dieser Form i.ü. absolut unverzichtbar ist, kam Depo mit viel Zug zurück ins Spiel. 15 Minuten lang setze man den Gegner unter Druck, gewann Zweikämpfe, lief wie die Hasen und generierte endlich auch Torchancen. Aber sowohl Vögi als auch Comeback-Stürmer Okan scheiterten aus guter Position mit zu hoch angesetzten Schüssen (flache Tore zählen auch…).

Diese Drangperiode kostete aber viel Kraft. Langsam übernahmen die Freestyler mit ihrem guten Zusammenspiel, individueller Klasse und Laufstärke wieder die Kontrolle. Sehr effizient nutzten sie teils haarsträubende Ballverluste der Depoverteidiger in der Vorwärtsbewegung und markierten binnen weniger Minuten drei weitere Treffer. Bei allen Gegentoren war Simon völlig chancenlos. Einen Mangel an Moral wollte sich Depo aber nicht vorwerfen lassen und startete noch eine Schlussoffensive. Diese wurde von einem wunderschönen Flugkopfballtor von Yann nach grossartiger Flanke von Gastspieler David gekrönt. Am Ende blieb aber eine recht ernüchternde Niederlage, die objektiv betrachtet höchstens um ein Tor zu hoch ausfiel.

Aufstellung: Simon, Kai, Schums, Haile, Christopher (Bänz), Vögi, Serge (Benno), Miro, Res, Okan (Yann ), David (Mladen)

FAZIT: Viel zu tun, packen wir es an

Trotz der Ergebnisse bleiben einige positive Punkte aus den beiden Vorbereitungsmatches festzuhalten: Depo trifft das Tor (sogar das eigene). Depo spielt einen sehr gepflegten Ball (phasenweise, wenn alle mitmachen). Depo gibt nicht auf. Depo hat einen grossen Kader (im Moment). Depo hat Rückkehrer (welcome back Okan und Christopher). Depo und seine Trainer haben einige neue Erkenntnisse und Ansatzpunkte. Depo hat Geheimwaffen in der Hinterhand (Yann, Miki, Gabriel). Depo hat insgesamt noch viel Luft nach oben.

Möge die Saison kommen, ich freu mich drauf!

Kai

Teil I

Generalproben verpatzt – Ein Rückblick auf die Vorbereitung I

Ein Novum in der Depo-Geschichte: Gleich zwei Mal wurde die aktuelle Form vor dem Ligastart getestet. Im ersten Vorbereitungsmatch mass man sich mit dem FC Friedhof Westhausen, einer bunt zusammengewürfelten Mannschaft aus guten und talentfreien Kickern aus Frankfurt. Der eigentlich Härtetest folgte analog zum vorherigen Jahr gegen die Freestylers. Festzuhalten bleiben ernüchternde Ergebnisse, einige wenige Hoffnungsschimmer und ein neues Traumpaar.

Das erste Vorbereitungsmatch bildete den Schlusspunkt des Deportivo Trainingslagers in Frankfurt. Zu recht früher Zeit, nach mehr oder weniger Schlaf und teils abenteuerlichen Taxierlebnissen – wer braucht schon Hände am Lenkrad bei Tempo 160? – traf man sich zum Länderkampf an der Anlage des FFV Frankfurt tief im Westen der deutschen Finanzmetropole. Der Gegner, die ehemalige Mannschaft des Schreibenden, wurde von ehemaligen Finanzkrisenverursachern der DWS sowie vom Neudepo Luca Sigg als Goalie verstärkt. Dieser wurde aus seiner wohlverdienten Vorspielzigarettenpause geholt, da sich der gegnerische Torwart beim Warmschiessen den Finger verletzt hatte und daher ins Krankenhaus musste.

depo-vs-friedhof

Der dadurch verspätete Anpfiff schien eher zu Depos Vorteil. Zwar schlichen sich gelegentlich unmotivierte Fünfmeterpässe ins Seitenaus in die an sich ansehnlichen Ballstafetten ein. Aber, Depo dominierte (Fussballunwort des Jahres) die Gastmannschaft in den ersten 30 Minuten. Daraus resultierte eine absolut verdiente Zweitoreführung. Zuerst bewies Ex-Goalgetter Gabriel seine Qualitäten, als er durch kluges und beherztes Nachsetzen eine Abstimmungsschwäche und einen missglückten Klärungsversuch ausnutzte und ins leere Tor einschieben konnte. Da wollte Stürmer Nummer Zwei, Flo Lanz, nicht zurückstehen und erhöhte nur wenig später die Führung mit einem Drehschuss der Marke Traumtor auf 2-0.

Als Abwehrchef Vögi schon begann, auf einen zweistelligen Sieg zu spekulieren, nahm das Unheil seinen Lauf. Die Spielkontrolle wurde abgegeben, der Friedhof erarbeitete sich Chance um Chance. Das zehnminütige Betteln um einen Gegentreffer wurde Sekunden vor der Pause erhört, als der gegnerische Spielmacher aus sieben Metern völlig unbedrängt den Anschlusstreffer markieren konnte.

Die zweite Halbzeit sah zwei Mannschaften mit offenem Visier spielen. Depo konnte sich einige hundertprozentige Chancen teils wunderbar herausspielen. Doch entweder fehlte das Glück, die Konzentration oder die Kaltschnäuzigkeit. Oder aber Luca stand bzw. flog in den Weg. Während Gabriel vorne verzweifelte, kamen die Frankfurter nach einer Ecke, die der Autor mit mangelhaftem Zweikampfverhalten verursacht hatte, zum Ausgleich. Auch bei diesem Tor war die Gegenwehr eher überschaubar. Als alle dann mit einem schiedlichen Unentschieden rechneten, gab sich Depo selber die Kugel. Ein zu langer Ball der Hessen, eine missglückte Kommunikation zwischen Schumsi und Goalie Simon, ein Flachpass, einige entsetzte Blicke, die dem Ball auf dem Weg zur Linie folgten, und fertig war das Eigentor. Letzte wütende Angriffe brachten nichts mehr ein.

Diese Niederlage konnte man ohne weiteres als unnötig verbuchen. Zudem lag einigen Spielern wohl der exzessiv konsumierte Handkäs‘ noch im Magen.

Aufstellung: Simon, Vögi, Schums (Haile), Bänz, Kai, Res, Miro, Tom, Rico (Benno), Gabriel , Flo , (Päde), Schiedsrichter Pascal

Kai

Teil II

0:1-Niederlage im Testspiel gegen Traktor

Der Ball flog und flog, 30 Meter weit, ignorierte den heraus geeilten Traktor-Goalie, setzte kurz vor der Goallinie auf – und knallte an die Latte. Zehn Minuten vor dem Ende des ersten Spiels der neuen Saison hätte der Schuss von Miro den 1:1-Ausgleich bedeutet. So blieb es aber im Testspiel gegen ein wie immer gut sortiertes Traktor Emilie beim 0:1. Es war ein gerechtes Resultat, der Traditions-Gegner zum Saisonauftakt zeigte uns vor allem in der zweiten Halbzeit, wie man den Ball laufen lässt. Dazu kamen mehrere gute Chancen, die aber alle von unserem neuen Goalie-Juwel zunichte gemacht worden sind. Rogers Saisondebüt kann getrost als glänzend bezeichnet werden. Weiter so!

Und trotz der Niederlage: Auch für Depo im Allgemeinen darf das Spiel auf dem letzten Platz im Juchhof als ansprechender Start in eine neue Saison gewertet werden.

Besonders die Defensive mit einem platzhirschigen Vögi im Zentrum hat sich bereits Frühlingsfrisch gezeigt. Auch die Doppelsechs mit Züri(-brennt) und Kino-Keller verdiente sich gute Noten. Wirken irgendwie wie Ying und Yang, die beiden. Und wir wissen ja seit Konfuzius, dass ein solches duales System einfach passen muss.

Offensiv wirkte Depo hingegen noch nicht ganz so ausgewogen, zu viele Pässe waren zu ungenau, zu hektisch wurden die Stiche in die Tiefe ausgeführt und zu schnell verpuffte die Schlagkraft. Da fehlte es einigen noch ein bisschen an Frische. Aber am 1. Mai lässt sich bei der Hatz durch den Kreis4 ja noch ein bisschen an der Explosivität feilen.

Fazit: Stimmung gut, Freundschaft beim freundlichsten Club der Stadt auch und eigentlicher Sieger: das neue System. 3:5:2 funktioniert.

Yann Cherix