Sonntag, 3. Juni 2018 – Cup

Depo vs. Real Cabrón – 2:1

«Souverän ist anders, aber Sieg ist Sieg»

Das sagte der Coach nach dem Cupspiel gegen Real Cabrón in die Mikrophone und damit ist eigentlich bereits alles gesagt.

Gegen einen vermeintlich schwachen Gegner beginnt Depo im ungewohnten 3-5-2 mit dem Ziel, im Mittelfeld die Räume eng zu machen und das Spielgeschehen in die gegnerische Hälfte zu verlagern. Im Mittelfeld sollten Jonathan, Gast Fabian und Päde auf der 10 die Lücken schliessen und die schnellen Gast-Stürmer Nica und Linus bedienen. Auf den Seiten war vorgesehen, dass Rico und der Schreibende Druck nach vorne machen und gleichzeitig hinten aushelfen, wenn sich das Spielgeschehen auf die andere Seite verlagert. Und hinten gruppieren sich Flo und Roman um den Patron Vögi. Soweit die Theorie.

Anfangs war die Unsicherheit der ungewohnten Positionen in den Reihen Depos spürbar. Gelungene Aktionen wechselten sich mit weniger gelungenen ab, auf einen Ballgewinn im Mittelfeld folgte ein Fehlpass, ein Stellungsfehler brachte den Gegner in aussichtsreiche Position, worauf ein sauberes Tackling das Leder zurück in unseren Besitz beförderte. Das Spiel wogte ein paar Minuten hin und her ohne klare Vorteile für eine der beiden Mannschaften, aber Depo kam besser ins Spiel und nach einem Ballgewinn tankte sich Nica auf der linken Seite durch und drang in den Strafraum ein. Ein kluger Querpass und ein sehenswerter Aussenristschlenzer von Linus brachte Depo 1:0 in Front. Doch leider brachte die Führung nicht die gewünschte Ruhe ins Spiel. Es ging im ähnlichen Stil weiter, doch ohne nennenswerte Aktionen bis zur Pause. Interessantes tat sich höchstens neben dem Spielfeld, wo mit Simon und Tom namhafte Verstärkung eintraf. Wir konnten sie wahrlich gebrauchen.

In der Pause wurde zum Erleichtern aller das alte 4-4-2 angeordnet und tatsächlich trat Depo nach dem Seitenwechsel mit neuem Elan auf. Wir standen besser und näher beim Gegner und Ball. Auch die Genauigkeit im Passspiel erholte sich und näherte sich wieder den gewohnten 95 Prozent an. Die gegenseitige Unterstützung funktionierte und schon bald einmal erreichte ein Vorstoss auf der rechten Seite die Grundlinie. Statt blindlings den Abschluss zu suchen, wurde auch mal zurück gestaffelt und nach einem klugen Pass von sackstarken Fabian an die Strafraumgrenze konnte sich Tom in unnachahmlicher Manier lösen und scharf und präzis den Ball im nahen Eck unterbringen: 2:0 für Depo. Wer nun glaubt, die Sache sei damit gelaufen, kennt Depo wahrlich schlecht. An diesem Tag wollte es mit der Ruhe einfach nicht sein. Der Gegner – wahrlich keine Fussballgötter – mobilisierten nochmals ihre auf doch vielen Schultern verteilten Kräfte und über flinke Aussenspieler rollte bald ein Angriff nach dem anderen auf das Tor Depos zu. Manche dieser Angriffe wussten wir im Mittelfeld oder dann an der Strafraumgrenze zu klären, was einerseits mit brillantem Stellungsspiel unserer Hinterleute zu tun hatte, aber – es muss gesagt sein – auch an der teils doch eher bescheidenen Qualität der gegnerischen Pässe lag. Doch dann und wann fand ein Ball den Weg ins Zentrum, häufig mehr durch Zufall, denn als Ergebnis einer gelungenen Ballstafette. Und so kam es, wie es kommen musste: so ein Ding kullerte dann halt doch ins Depo-Tor. Wäre der vorbei, man hätte sich nicht mal eine Chance notiert. Apropos Chancen: es war nicht so, als ob Depo keine davon gehabt hätte. Der nun hochstehende Gegner bot reichlich Raum für schnelle Gegenstösse, eigentlich eine Depo-Spezialität. Und so konnte der neutrale Zuschauer mehr als einmal dabei zusehen, wie unsere flinken Spitzen auf das gegnerische Tor zu marschierten, getrennt von der Erlösung nur noch durch den Torwart und einen oder zwei einsame Verteidiger. Doch nie kam der Pass im richtigen Moment, nie passte das Timing der letzten Finte und nie sass der Abschluss. Entweder war ein Bein dazwischen oder der Ball flog gen Himmel. Oder gar, wie Rico schmerzlich erfahren musste, geriet das Zusammenspiel zwischen Ball, Unterlage und Gebein derart durcheinander, dass eine üble Verletzung am Sprunggelenk die Folge davon war. Eine schnelle Genesung wünschen wir! Auch Päde erhielt im dümmsten Moment einen Schlag auf die Brust, dass es ihm den Atem verschlug. Und auch nur darin kann der Grund liegen, weshalb er wenige Minuten später eine Volley-Abnahme knapp über statt unter die Latte haute. Dasselbe Schicksal, dass kurz zuvor auch Flo ereilte. Es fehlt gar wenig und vieles wäre so viel einfacher gefallen.

Der Schluss ist schnell erzählt. Depo verpasste es, den Sack zuzumachen, hielt aber bis zum Schlusspfiff den Kasten rein. Ein nicht unverdienter Sieg, aber wahrlich auch kein Glanzstück. Was bleibt? Ein Sieg, viel Luft nach oben und die Einsicht, dass wir so die nächste Runde nicht überstehen werden.

#depoomuerte

Aufstellung: Simon; Flo/Haile, Vögi, (Simon), Roman/Bänz; Rico, Fabian, Päde, Jonathan, Benno; Linus, Nica, (Tom)

Benno

2 Gedanken zu „«Souverän ist anders, aber Sieg ist Sieg»“

  1. In Anbetracht meines maladen Körpers und der offensichtlichen taktischen Probleme, werfe ich schonmal meinen Hut in das Coachrennen rein.

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