So flüssig wie’s von oben kam, so zäh war’s auf dem Feld. Depo verliert ein enges Spiel gegen ein starkes Dynamo Röntgen mit 0:1.
Es regnete nur einmal an diesem herbstlichen Sonntag. Beflügelt durch den guten Saisonstart fanden sich doch respektable 17 Depos auf Platz 2 ein. Es stand ja auch das Spitzenspiel gegen das noch ungeschlagene und sogar gegentorlose Dynamo Röntgen an. Oder wie Kasper es ausdrückt: «Vamos cabrones, de wird härt. Miär bruuched das Depo, wo konzentriert defensiv kämpft und irgendwie no e chiste macht!». Dieses Depo sollte er bekommen, naja fast…
Trainer Miklos beorderte ein defensives 5-3-2 auf’s Feld, das die Räume für den Gegner eng macht. Das Spiel war dann auch über weite Strecken geprägt von Mittelfeldgeplänkel. Torchancen waren bis auf wenige Ausnahmen Mangelware. Die beiden Mannschaften neutralisierten sich weitgehend gegenseitig und standen sicher und solid. [Hier weitere Standardsätze der Fussballberichterstattung einfügen.] Erwähnenswert in der ersten Halbzeit wäre lediglich einen Kopfball des bulligen Dynamo-Stürmers, welchen er völlig freistehend neben das Tor setzte. Auf unserer Seite gab es Abschlussversuche, aber wenig wirklich zwingendes. Die Intensität war jedoch durchaus hoch und der Schiri unterbrach ab und an nach einem Foul das Geschehen mit einem lauten Pfiff. Nach einer umstrittenen Szene im 16er Dynamos – war es Hands oder Foul? – blieb der Pfiff jedoch aus. 0:0 zur Pause.
Nach dem Seitenwechsel ging’s im gleichen Stil weiter. Depo hatte genügend Manpower mitgebracht und liess nicht nach. Doch auch beim Gegner waren keine Ermüdungserscheinungen auszumachen. Circa Mitte der zweiten Halbzeit die spielentscheidende Szene: ein flüssiger Dynamo-Angriff über links. Der Flügel überlauft unsere Verteidigung und spielt scharf in den Rückraum, wo ein aufgerückter Mann aus dem Mittelfeld – war es der starke 8er? – direkt und satt, flach links unten einnetzte. Keine Chance für Simon im Tor, kein Pech, einfach sehr gut gespielt.
Depo steckte nicht auf und suchte nun vehementer den Ausgleich. Und für einmal ohne die Ordnung zu verlieren oder in dumme Konter zu laufen. So konnten sich auch tatsächlich ein paar Chancen herausspielen. Der Ball zappelte auch schon im Netz – Icaro hatte nach einem Freistoss kalt eingeschoben – als der Linienrichter die Fahne hob. Äusserst knappe Entscheidung. Eine weitere skurrile Szene ereignete sich kurz vor Schluss, als Haile an vorderster Front bei Abstoss des Gegners den Ball mal vorsorglich im Tor versorgte. Er meinte, der Ball wäre gar nicht im Aus gewesen und somit spielbar. Leider stieg niemand auf seine Meinung ein.
Es blieb beim knappen Resultat, Dynamo konnte die weisse Weste behalten. Vielleicht wäre mit einem (zweiten) Tom in unseren Reihen mehr drin gelegen, aber die Teamleistung und die Einstellung stimmte und das ist mir mehr Wert als der Zähler in der Tabelle.
Depo o muerte!
Benno
Simon; Jonathan/Tom, Haile/Bene, Roman, Jonas, Reto, Schumm; Loris/Rico, Miklos, Serge; Icaro/Benno, Kasper/Holger