«Kommt noch mal! Lassen wir uns wenigstens nicht anstecken», forderte ein sehr blondierter rechter Flügelspieler seine Mitmorgensterne wenige Minuten vor Schluss auf, «wenn die anderen schon nicht Fussball spielen wollen.» Worauf ich ihn aufklären musste, dass es nicht am Wollen lag.
An der Urne wars ein Scheisssontag. Und auf dem Rasen – na ja … Über die Körpersprache der Schweizer Nati vom Vortag unterhielten einige der bereits anwesenden Depos sich kurz vor Spielbeginn noch, eine Körpersprache, die mangelnde Entschlossenheit ausgestrahlt habe. Selber waren wir dann … Wie soll man sagen? Jedenfalls mündlich besser.
Und wenn der Gegner (Gruppenleader, zahlreich angetreten, parat und hoch motiviert) dann punkt 15 Uhr auf Spielbeginn drängt (und diesen etwas humorlos und reichlich streberhaft auch durchsetzt), von uns aber erst knappe zehn Leute anwesend sind, weshalb wir überhastet und unsortiert beginnen müssen – dann verwundert es nicht, wenn dieser Gegner schon nach einigen Augenblicken ein erstes Mal sein vernichtendes Direktspiel in die Spitze aufziehen und in Führung gehen kann. Wir waren irgendwie noch am zählen, wie viele von uns denn nun tatsächlich da seien.
Nadisnah waren wir dann zu elft, zwölft, dreizehnt, phasenweise sogar zu fünfzehnt, wobei Flo Kellers Auftritt schon nach kurzem von einem zwickenden Oberschenkel beendet wurde – gute Besserung! Wir konnten uns auch phasenweise solid zur Wehr setzen, blieben aber insgesamt matt und überfordert, hatten das Spiel schon zur Pause verloren.
Nach dem Wechsel traf Tom einmal selber, einmal legte er für Icaros Bruder Thiago auf. Zwei Ehrentreffer. Und gegenüber der Vorwoche haben wir uns gesteigert: vom 2:6 zum 2:7. (Die FSFV-Site, die uns übrigens seit fünfzehn Jahren stoisch mit einer falschen Tilde auf dem n von La Habana führt, also ñ statt n, hat je ein Gegentor mehr gezählt. Who cares?)
Mit anderen Worten: Es kann besser werden.
Es muss.
Die Tabellenlage ist recht erbärmlich. Im Cup wären wir übrigens noch dabei, aber der wurde ausgesetzt …
bänz