Hallo wach? Schön wärs. 12 Uhr mittags am Sonntag war offenbar zu früh für Depo. Schon oft genug hatten wir die ersten Minuten bös verschlafen, ist fast schon eine alte Depo-Unsitte, die wir eigentlich abgestellt zu haben glaubten. Aber eben, wir stellten uns dümmer an, als der Coach erlaubt: Vor den Augen von Kootsch Huba, der sich samt Junior im dicht bevölkerten Depo-Family-Corner einreihte, war noch keine Minute um, da spielten sich die Riffraff All Stars über Links durch unsere Abwehr, und schon stands 0:1 in dem Cupspiel, das unser letztes dieser Saison werden sollte.
Zwar wäre auch dieser Gegner zu packen gewesen, aber heute passte zu vieles nicht zusammen. Die Bälle gingen schnell verloren, statt sicheres Kurzpassspiel machten wir oft auf kompliziert oder pflegten den weiten Ball nach vorn, wo Dauerläufer Miro als einzige Spitze meist auf sich allein gestellt blieb. Ohne die Meyers auf den Seiten fehlte der Zug über die Flügel, und ohne Gabriel und Flo Lanz fehlten uns die beiden treffsichersten Knipser.
Schlecht waren wir nicht. Aber nicht gut genug. Phasenweise hatte Depo durchaus mehr vom Spiel, aber die Chancen blieben rar und selten zwingend, und die Tore machte der Gegner. Noch vor der Pause fiel das 0:2. Für Depo, wie wir wissen, noch lange kein Grund, aufzustecken. Ich sag nur: Aurora, Platz 11…
Zweite Hälfte also. Mit mehr Druck, ja, aber weiter praktisch ohne hochprozentige Chancen. Die beste Gelegenheit hatte Patrick auf dem Kopf, aber der Kopf war irgendwie ein paar Millimeter zu kurz. Dann preschte Miro von rechts aufs Tor und drückte aus spitzem Winkel ab – aber was vor einer Woche von der anderen Seite noch im Kranz landete, zog jetzt knapp am entfernten Pfosten vorbei. Später fiel dann noch das 0:3 per Freistoss, und das wars mit dem Cup.
Der eine oder andere Routinier wollte unmittelbar nach dem Spiel das Traktandum „Ehrenliga“ aufs Tapet bringen, aber hey, so schlimm wars auch wieder nicht.
Florian Keller