Versöhnlicher Arbeitssieg gegen Sputnik zum Saisonabschluss

«10 Leute angemeldet, Anspielzeit 10 Uhr morgens – das kann ja heiter werden.»

Dies waren des Coaches leicht benebelte Gedanken, als er um halb 10 die Anmeldungen nachschlug. Die Handvoll Depos, die sich fünf Minuten vor Anpfiff auf Platz 6 einfanden, erinnerte dann auch mehr an einen Ausflug des Mädcheninternats in den Kräutergarten als an eine schlagkräftige Truppe im besten Alter und Aussehen.

Damit der Match doch noch vollzählig angepfiffen werden konnte, dafür brauchte es eine sonntägliche Lieferung Mist an irgendeinen Hipster-Schrebergarten und das Comeback des Jahres von Romeo, seines Zeichens Autor der berüchtigten Wurst-Rösti-Klausel in den Statuten Depos.

Der Coach verordnete ein kreatives 3-4-3 mit fluiden Positionen in der Offensive und grossem Laufpensum auf den Aussenbahnen, welches namentlich Jonathan und Roman zugemutet wurde. Es dauerte ein paar Minuten, bis Depo sich zurechtfand, aber schon in den ersten Minuten war zu sehen, dass hier über den Kampf etwas zu holen war. Sputnik kombinierte nicht schlecht, zeigte aber Defizite im Zweikampfverhalten.

Keiner der beiden Mannschaften gelang es, in der Anfangsphase bedeutende Vorteile zu erspielen. Sputnik übte sich in Geduld bei der Spielauslösung, aber Depo stand im Mittelfeld gut und machte die Räume geschickt eng. Ab und an gelang es Depo nach der Balleroberung einen schnellen Gegenstoss zu lancieren und über die Aussen in den 16er von Sputnik einzudringen. Doch es haperte an der Präzision des letzten Passes und an der richtigen Entscheidung im richtigen Moment. Es sollte die Geschichte des Spiels werden: Päde – frisch gebackener Papa – tat sich in diesem Spiel deutlich schwerer, ins Schwarze zu treffen. Er, immer wieder er, kam in aussichtsreicher Situation an den Ball und brachte es doch nicht zustande, eine der zahlreichen Chancen – egal ob in Bedrängnis und schwierig zu nehmen oder mutterseelenallein vor dem Torwart – zu verwerten. Und da auch die Sputniks nichts zählbares zustande brauchte, ging es torlos in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel ging Sputnik resoluter zur Sache und kam doch zu ein paar gefährlichen Abschlüssen. Depo muss sich in dieser Phase beim Torwart Roger «Čech» Nikli bedanken, der manch gefährlichen Abschluss gekonnt entschärfte. Depo – obwohl nun verstärkt durch Tom und den zur Pause kurz abwesenden Schumm – droht einzubrechen, den Faden und vielleicht auch die Nerven zu verlieren. War’s das? Nein! Eine Ecke erlöst Depo rund 10 Minuten vor dem Ende. Nachdem mehrere Versuche von der Eckfahne teilweise nur knapp am Gehäuse vorbei kullerten, flog Serge’s Ball diesmal von rechts bis an den zweiten Pfosten und wer sonst als Päde, dieser Teufelskerl, hält den Kopf hin. Über die nachfolgende Jubelgeste sehen wir unter diesen Umständen kulant hinweg.

Danach konnte Depo die Führung mehr oder weniger souverän verwalten und hätte mit etwas mehr Effizienz (gell, Tom) die Führung gar noch ausbauen können. Sei’s drum. Nach dem Schlusspfiff hatten sich alle wieder lieb und das vom FSFV gesponserte Bier liess den einen oder anderen gar etwas sentimental stimmen. Die GV kann kommen.

Tor: Roger
Verteidigung: Haile, Vögi, Bene, Simon
Mittelfeld / Sturm: Jonathan, Serge, Schumm, Roman, Päde, Romeo, Tom, Benno

«Ich sage nur: Schützenhilfe»

Beni Huggel: El Subcomandante, ein paar Worte zum Spiel?

Schon wieder du, Beni? Hast du nichts Besseres zu tun?

BH: Eigentlich schon. Ich mache Coaching, Moderation, Referate, auch Soziales. Kannst du alles auf meiner Website nachlesen.

Und wozu gehört das, was wir hier machen?

BH: Soziales, ganz klar. Fürs Coaching habt ihr ja den Benno, und Moderation und Referate kann der Bänz besser als ich. Also, ein paar Worte zum Spiel?

Mit dem Resultat können wir natürlich nicht zufrieden sein. Zudem war unser Kopfballmonster El Presidente lädiert.

BH: Das hast du letztes Mal schon gesagt.

Echt? Wie auch immer: Lotterknie, so hiess es. Der Müller-Wohlfahrt konnte offenbar auch nichts mehr ausrichten.

BH: An dieser Stelle auch von mir gute Besserung!

Da wird er sich aber freuen. Wobei, dieser Pablo hat ihn ja würdig vertreten in der Abwehr. Wie schon im ersten Gruppenspiel gegen den gleichen Gegner haben wir richtig gut dagegengehalten – und Atletico Bernina sind ja nicht zufällig Tabellenführer. Zur Pause war ja noch 0:0, das zeigt, dass wir vieles richtig gemacht haben, kämpferisch wie auch spielerisch. Wobei der Gegner schon etwas mehr vom Spiel hatte. Die haben letztlich nicht unverdient gewonnen, auch wenn es gut auch anders hätte kommen können. Ich sage nur: Schützenhilfe.

BH: Du sprichst die Szene vor dem 0:1 an?

Genau. Gut, es war ja nicht der erste Freistoss vor dem Strafraum, da gabs ab und zu mal ein riskantes Tackling bei uns in der gefährlichen Zone. Aber das war nie und nimmer ein Foul von Pädi, der hat sauber den Ball gespielt. Und hey, ein Stürmer, der da hinten den Ball erkämpft: Das ist doch eine geile Einstellung, verdammt! Und dann wird das auch noch bestraft. Der Freistoss war dann natürlich klasse gemacht, über die Mauer hoch ins Eck, keine Chance für Jonas. Trotzdem wars ärgerlich. In einem so engen Spiel kann so ein Pfiff natürlich vorentscheidend sein.

BH: Depo hatte aber auch seine Chancen.

Ja, unser Torero Hector auf Querpass von Tom, das hätte natürlich der Ausgleich sein müssen. Wurde leider geblockt. Oder dann Jonathan bei seinem Sturmlauf über Links: Wahnsinn, dass der Goalie den noch an den Posten gestreichelt hat. Der ist zwar nicht grad schlank, aber Reflexe hat der wie eine Katze, sag ich dir.

BH: Und wenn man sie vorne nicht macht…

Jetzt komm mir bloss nicht mit deinen TV-Floskeln, die kannst du dem Salzgeber auftischen, aber nicht mir. Das 0:2 war dann natürlich blöd, so ein Abstauber.

BH: Aber ihr seid trotzdem nochmals zurückgekommen.

Ja, der Foulpenalty kurz vor Schluss. Schön ist er geflogen, der Tom. Hat er gut gemacht, kann man schon geben. Da war vielleicht auch noch ein wenig schlechtes Gewissen dabei, der Schiri hat ja sonst nicht unbedingt für uns gepfiffen. Jedenfalls: Simon hat den trocken versenkt. Aber kurz darauf kam schon der Nackenschlag zum 1:3, das wär nicht nötig gewesen. Und dann war Schluss.

BH: Das Triple könnt ihr jetzt leider abschreiben.

Gut, das wussten wir schon vor dem Spiel. Am Bullinger haben die ja eine super Vorrunde gespielt, dann war fertig. Aber wir schauen jetzt vorwärts. Nächsten Sonntag gehts in der Meisterschaft gegen den Zweitletzten, da müssen drei Punkte her.

Depo mit:
Tor: Jonas
Abwehr: Reto, Haile, Pablo, Simon, Floke, Schumm
Mittelfeld: Benno, Thomas, Hector, Miki, Serge, Jonathan, Beat
Sturm: Pädi, Kasper, Tom

Vom 0:2 zum 3:3 – ein hitziges Spiel

Beni Huggel: El Subcomandante, was denken sie über dieses Spiel?

Nach der ersten Halbzeit lagen wir gegen ein starkes SCUK 0:2 zurück. Es zeugt von mentaler Stärke, dass wir dieses Spiel noch drehen konnten. Der Gegner verlor spätestens nach dem 3:2 die Nerven und er konnte das Momentum nur noch brechen, in dem er uns ansteckte. Es war schade, da unsere Trainingspartner eigentlich nette Typen sind und wir uns gegenseitig in der Aggressivität hochschaukelten. Okan, der souveräne Penalty-Schütze des 1:2, hat Recht mit der Aussage: «Das wichtigste ist, dass sich niemand verletzt hat.»

BH: Wie konnte es soweit kommen?

Beide Mannschaften haben wahrscheinlich zu viel WM konsumiert. Bereits fussballschauende Kleinkinder machen mittlerweile eine Schwalbe um das Zähneputzen zu vermeiden. Ein Schiri ohne VAR wirkt verloren. Jeder von uns kennt jedoch die Herausforderung Schiri zu sein. Zudem war ich überzeugt, dass wir Frankreich sind und war überrascht, dass es nicht 4:3 war, als abgepfiffen wurde.

BH: Sie beziehen sich auf die schnellen Stürmer?

Ja, das 2:2 nach dem Pass von Kaspar auf Tom. Oder auch das Zuspiel von Chidi auf Tom, welches zum 3:2 führte, verführte mich wohl zu dieser Annahme.

BH: Zwei Gegentore waren wieder einmal Kopfbälle aus Standardsituationen.

Ja, die einen haben Probleme bei der Kleiderwahl, die anderen mit Kopfbällen. Unser Kopfballmonster El Presidente ist zudem lädiert.

BH: Sind sie zufrieden mit der Leistung von Deportivo?

Wir sind nicht gut ins Spiel gestartet, wurden aber kontinuierlich stärker. Der Anfang der zweiten Halbzeit war sogar Top! Das Spiel wurde im doppelten Sinn hitzig. Beide Mannschaften sind daran auseinander gebrochen. Einige Gegner haben sich nach dem Spiel entschuldigt und dass ist wieder der Geist der Alternativ-Liga. Ein Unentschieden ist wohl ein faires Resultat.

BH: Depo o muerte!

Depo mit:
Tor: Simon
Abwehr: Bänz, Reto, Schumm, Tom, Mumir, Beat
Mittelfeld: Benno, Flavien, Jonathan, Miki, Hector, Ike, Chidi
Sturm: Kasper, Tom, Okan

Grossen Dank ans Schiri-Trio Bänz, Miki und Beat!

(Reto)

Ke Witz: Sehr, sehr geiles Depo (einmal mehr)

Vierter Sieg in Serie! Gegen einen schwächeren Gegner als zuletzt im Cup lässt sich Depo vom frühen Dämpfer nicht beirren und spielt gross auf – von Anfang an dominant, eine gute Stunde lang entfesselt.

«Ich hätte sie in die linke Ecke gemacht.» Sonntagmorgen, kurz nach halb 10 auf Platz 7, und es ist klar, worauf Miki hier anspielt: An der Stelle von Kroos hätte er sich beim Freistoss in der Nachspielzeit für die andere Ecke entschieden. Anflug von Überheblichkeit, so früh am Morgen schon? Ach was, nur ein Vorbote der Spielfreude, die folgen sollte.

Wo aber ist denn Coach Benno? Der weilt irgendwo in der französischen Provinz und lässt sich am Hellfest das Trommelfell massieren. Und während dort Band mit so süssen Namen wie «Pogo Car Crash Control» oder «The Texas Chainsaw Dust Lovers» ihr Unwesen treiben, macht Depo dem Gegner zeitweise die Hölle heiss mit blitzsauberem Passspiel. Zwar läuft anfangs noch nicht alles ganz rund, aber mit den ersten paar Chancen zeichnet sich früh ab: Wir sind besser. Und dann?

Dann geht Zürich United mit seiner ersten Chance in Führung: schneller Angriff über Links, Pass zur Mitte, unhaltbarer Flachschuss genau in die entfernte Ecke.

Kümmert uns das, bringt uns das aus dem Takt? Kein bisschen. Depo spielt sein Ding einfach weiter und findet bald zu einer ziemlich bestechenden Kombination aus Kampfgeist und Spielkultur. Für den Ausgleich brauchts dann doch eine klasse Einzelleistung: Ikes Bruder Chidi schliesst einen seiner schnellen Antritte mit einem wuchtigen Schuss unter die Latte ab – so gehts mit einem 1:1 in die Pause.

Zweite Halbzeit: immer besser. Depo presst, Depo kombiniert, Depo schickt immer wieder seine superschnellen Spitzen in die Tiefe. Und wenns aus dem Spiel nicht klappt, machst du es halt per Standard. Vögi köpft nach einer Ecke aufs Tor und trifft einen gegnerischen Verteidiger, von dort geht der Ball an den Pfosten, ein anderer Verteidiger kann nicht mehr ausweichen – Eigentor zum 2:1. Etwas kurios in der Entstehung, gleichwohl das Ergebnis einer Überlegenheit in allen Belangen. Bald folgt die nächste Flanke von links, Vögi köpft wuchtig ein zum 3:1.

Der Rest ist die reinste Freude. Der Gegner zeigt sich jetzt mitunter richtig entnervt vom frühen Pressing. Hatten wir den Ball, ging er kaum je verloren. Depo spielt entfesselt, aber cool, wie im Rausch, aber extrem abgeklärt. Und so klappts dann auch aus dem Spiel heraus wie am Schnürchen: Tom legt auf Chidi zurück, der trifft zum 4:1. Zu guter Letzt lässt sich Päde noch vom Capitano inspirieren und kopiert dessen Kopfballtor zum 3:1, diesmal auf Flanke von Kasper. Spiel gedreht, wobei man sagen muss: Abgesehen von diesem frühen Gegentor gabs da eigentlich gar nichts zu drehen.

War das jetzt gleich gut wie die beiden Spiele davor? War es noch besser? Ich weiss es nicht, ich war zweimal nicht dabei gewesen. Aber wie schrieb Bänz beim Stand von 3:1 in den Chat: «Sehr, sehr geiles Depo.» Zum Zmittag gabs zur Belohnung eine Runde Bier von Ikes Vater, dankeschön! Und zum Hinter-die-Ohren-Schreiben hier noch der Hashtag des Tages von Simon: #soschlömmerjedä. (floke)

Depo mit:
Tor: Simon
Abwehr: Bänz, Schumm, Vögi, Mumir, Floke
Mittelfeld: Jonathan, Tom, Miki, Serge, Morris, Ike
Sturm: Kasper, Päde, Tom, Chidi

Vom 0:12 zum 3:1 – kämpferisches Depo haut Furttal erneut aus dem Cup

Furttals Burschen haben einen Cup-Angstgegner: uns. Wie schon im Vorjahr eliminiert grande Depo die favorisierten Furttaler. Und dies, nachdem sie uns vor drei Wochen im Championat noch 12:0 heimgeschickt hatten! Wieder sind wir dem Saisonziel Cupfinale einen Schritt näher gerückt.

«Gegen Furttal muss Depo mauern, sonst wird das nix», lautete das Fazit am 28. Mai, versehen mit der Kampfansage: #wirkommenwieder.

Und wie wir wieder gekommen sind!

Coach Benno stellte gemäss dem Fazit aus der letzten Begegnung defensiv auf: 4-4-1-1. Depo startet sehr diszipliniert, allerdings verzichten die schlauen Furttaler zunächst darauf, das Spiel zu machen, locken uns bewusst nach vorn – um dann kontern zu können. Zweimal rettet Capitano Simi grandios. Worauf Vögi einen Vorstoss von uns per Kopf zum 1:0 abschliesst.

Hinten sind wir schlicht eine Mauer, in der Vorwärtsbewegung passieren bis zur Pause noch zu viele Ballverluste. Aber diese Führung ist doch schon mal etwas.

Nach dem Wechsel ist Furttal sehr geladen. Und verwertet während einer starken Druckphase einen Abpraller aus sechzehn Metern eiskalt zum Ausgleich. Kein eigentlicher Abwehrfehler von uns, halt einfach unglücklich gelaufen …

Das Spiel nun auf Messers Schneide. Eine strittige Szene wird rund fünfzehn Minuten vor Schluss vorentscheidend: Ein Furttaler rutscht in unserem Strafraum aus. Der Schiri, sehr weit weg postiert, gibt den geforderten Elfmeter – zu recht, wie ich meine – nicht, und während der Gegner noch am Reklamieren ist, kontert Depo. Loris spielt steil auf Tom, der lässt den letzten Verteidiger genauso aussteigen wie den Goalie und versenkt äusserst sehenswert hoch links unter die Latte ins «Angeli». 2:1!

In der Folge ist Deportivo nicht immer stilsicher, dafür aber extrem kämpferisch. Furttal versucht alles, und es bedarf eines weiteren Big Saves von Simi, um uns im Spiel zu halten: Der Furttaler 14-er kommt halb links allein vors Tor, Simi lenkt heroisch an den Pfosten. Vorn vergeben wir ein-, zweimal die Siegsicherung, ehe Tom kurz vor Schluss wunderschön für Ike vorbereitet und dieser das 3:1-Schlussresultat sicherstellt. Die fairen Gegner gratulieren – aus ihren Mienen aber lesen wir blankes Entsetzen über das Vorgefallene.

Grande Depo, was für eine Teamleistung!

bänz

Depo mit:
Simi; Jonathan, Vögi/Jonas/Haile, Reto/Bänz; Ike/Miki/Serge/Diego/Morris/Benno; Loris/Patrick; Kasper/Tom