Besser als mit diesen drei einfachen und treffenden Worten von Philipp kann man diesen deprimierenden Nachmittag aus Sicht der Depos nicht zusammenfassen.
Dabei hatte alles recht gut begonnen. Mit unserem gewohnten 3-5-2 gingen wir ins Spiel und es dauerte nicht lange bis sich unser Torschützenkönig der letzten Saison mustergültig durchsetzte und im entscheidenden Moment auch noch die Übersicht behielt. Sein überlegter Querpass liess Tom völlig freistehend und zum Einschuss bereit vor dem Tor. Doch der Ball rutschte im leider etwas über den Spann. Knapp vorbei. Es war der Auftakt für eine ganze Reihe von ausgezeichneten Chancen, doch wir sündigten im Abschluss. Sowohl Flo als auch der Schreibende selbst, mustergültig freigespielt von Blato resp. Vögi, scheiterten, ein herrlicher Weitschuss von Gabriel wurde vom, man muss es an dieser Stelle sagen, sehr guten Goalie der Rosen um den Pfosten gelenkt. Doch wir steckten nicht auf, hinten machte der Vögi wie gewohnt dicht, und vorne gelang unserem Knipser Flo doch noch der lang ersehnte Führungstreffer. Als einem Rosenverteidiger der Ball versprang, war er blitzschnell zur Stelle, knöpfte ihm die Kugel ab und zog alleine Richtung Tor. Eiskalt wie wir das von ihm gewohnt sind, schob er ein. Nach viel Aufwand hatten wir endlich eine beruhigende 1-0 Führung in der Tasche. Dachten wir zumindest.
Die Führung dauerte geschätzte 10 Sekunden. Mit einem fast schon Youtube-mässigen Sonntagsschuss direkt nach dem Anstoss liess sich Roger im Tor überraschen und der Ball segelte aus gut und gerne 50 Metern im hohen Bogen über unseren Goalie hinweg ins Tor. Unfassbar. Bis zur Pause blieb es bei diesem für die schönen Rosen doch sehr schmeichelhaften 1-1 und wir waren fest entschlossen in der 2. Hälfte von neuem unser Angriffsspiel aufzuziehen. Dies gelang uns jedoch nicht mehr so gut wie in Halbzeit 1. Unserem Spiel fehlte die Genauigkeit, es schlichen sich immer mehr Fehlpässe ein, wohl auch eine Folge der zunehmenden Müdigkeit. Da unser Züri nach einem Foul (von ihm selbst begangen, notabene), angeschlagen vom Platz musste, war unsere Ersatzbank so gut wie inexistent. Falls ich mich recht erinnere, hatten wir nur noch eine Möglichkeit draussen, um allenfalls dem einen oder anderen eine Verschnaufpause zu gönnen. Kurzfristige Absagen führten leider zu diesem personellen Engpass, den wir trotz den Steigerungsläufen im Winter nur schwer kompensieren konnten.
Nun war es keineswegs so, dass uns die Rosen dominiert hätten, aber wir konnten nach vorne einfach nicht mehr den gewünschten Druck entwickeln. Nach einem scharf in Richtung Tor getretenen Freistoss hielt ein Rosenstürmer seinen Haxen hin und fälschte unhaltbar zum 1-2 ab. Ein Scheisstor. Das muss man so sagen. Kurz darauf führte ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung zum 1-3. Der Stürmer der Rosen schaute ganz genau hin und erwischte unseren Roger mit einem herrlichen Weitschuss. Dem Torhüter kann dabei kein Vorwurf gemacht werden, es war schlicht und einfach ein perfekter Bogenball, der sich unter die Latte senkte.
Die grandiose Aufholjagd von letzter Woche war noch präsent, weshalb wir natürlich noch an uns glaubten und nun alles nach vorne warfen. Wir rannten an, doch der entscheidende letzte Pass wollte nicht gelingen. Wir kämpften und rackerten und wenn sich doch eine Gelegenheit bot, wurde diese vom sauguten Torhüter des Gegners pariert. Die letzte Chance noch einmal zurück ins Spiel zu finden bot sich Rico, als er nach einem Schuss von Blatovic den Abpraller statt ins Tor an den Aussenpfosten setzte. Wie ich das schaffte, bleibt mein Geheimnis.
So blieb am Schluss nur noch ein Kopfschütteln. 3 Punkte verloren, anders kann man es wohl nicht sagen. Wir hätten das Spiel in der ersten Hälfte entscheiden können, versäumten dies aber und wurden in der zweiten Hälfte bestraft. Eine alles andere als zwingende Niederlage, wenn man bedenkt, dass die Rosenbünde mit 3 Schüssen aufs Tor, 3 Tore erzielten. Schade. Bleibt nur noch ein Zitat von Frankfurts Jugo-Coach Stepanovic, dass uns Coach Huba beim Verlassen des Spielfelds mit auf den Weg gab: „Lebe geht weiter“. Recht hat er.
An dieser Stelle noch ein besonderer Dank an Miro, der sich für den allseits unbeliebten Schiriposten hergab und uns die Aurora – Punkte somit rettete. Und Bänz wir fühlen mit Dir.
Rico Steinemann